Erweiterung des Flugzeugportfolios
Mein Geld sprach mit Gunnar Dittmann, Geschäftsführender Gesellschafter der HEH Hamburger EmissionsHaus GmbH & Cie. KG über neue Investitionen am
Flugzeugmarkt.
Warum haben Sie so lange gewartet, um weitere Regionalflugzeuge zu erwerben?
Gunnar Dittmann: Es war nicht unsere Absicht, ein Jahr auszusetzen. Es gibt aber leider nicht so viele Projekte im Regionalflugzeugsegment, die unseren Anforderungen genügen und
unser bewährtes Sicherheitskonzept ermöglichen. Wir haben eine konstant hohe Nachfrage aus unserem Anleger- und Vertriebspartnerkreis, können diese aber leider nicht immer erfüllen. Wir suchen
bekanntlich nach marktgängigen und modernen Flugzeugen zum günstigen Einkaufspreis, die von einer bonitätsstarken Airline langfristig geleast werden und uns dadurch einen Flugzeugfonds mit
Volltilgung während der Erstleasingdauer und attraktiven Auszahlungen ermöglichen. Projekte, die diese Voraussetzungen erfüllen, sind wirklich schwer zu finden.
Warum verfolgen Sie diese Strategie und wie wichtig ist sie letztendlich für den Anleger?
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Dittmann: Durch den günstigen Einkauf und die Volltilgung während des Erstleasingvertrages haben die Anleger unserer Fonds einfach ein besseres Chancen-/ Risiken-Profil. Damit
meine ich, dass die Risiken für die Anleger deutlich geringer sind, wenn das Flugzeug in die Zweitvermarktung geht und kein Darlehen mehr zu bedienen hat und dass der von uns konservativ geplante
Veräußerungserlös in Bezug auf den günstigen Einkaufspreis eine echte Chance für unsere Anleger beinhaltet.
Werden Sie diese Anlagestrategie in Zukunft beibehalten?
Dittmann: Diese Strategie haben wir mit unserem ersten Flugzeugfonds begonnen, bei all unseren16 bisherigen Fonds weitergeführt und wir wollen sie auch zukünftig fortsetzen. Diese
Strategie ist sozusagen unser Markenzeichen.
Welche Auswirkungen mussten Sie durch die Entwicklung des Marktes in Kauf nehmen?
Dittmann: Unseren 16 Flugzeugfonds geht es erfreulicherweise gut, so dass wir keine negativen Marktauswirkungen zu verzeichnen hatten. Die Akquisition guter Projekte ist allerdings
auch für uns schwieriger geworden, da bedingt durch die niedrigen Zinsen viel mehr institutionelles Geld in den Flugzeugmarkt drängt. Dadurch sind wir häufig nicht in der Lage, mit den
Leasingratenangeboten anderer Großinvestoren zu konkurrieren, kommen aber doch auch mit unseren Vorstellungen immer dann zum Zug, wenn die Airlines oder die finanzierenden Banken Projekte mit einer
niedrigen Finanzierung darstellen wollen. Unser Finanzierungsanteil beträgt meist nur bis zu 50 Prozent des Kaufpreises, normal sind 70 bis 80 Prozent in der Flugzeugbranche. Daher wird unser
Konzept gerade bei größeren Flugzeugbestellungen immer wieder mit einbezogen.
Wann können Sie Ihrer Meinung nach mit dem Fonds im Vertrieb starten?
Dittmann: Wir hoffen, dass wir mit unserem neuen Publikums-AIF noch im Juni starten können.
Wohin wird sich der Markt bis Ende des Jahres entwickeln?
Dittmann: Ich erwarte für dieses Jahr ein deutlich größeres Angebot an Publikums-AIF von renommierten Anbietern, da die KAGB-Einführungsphase als abgeschlossen betrachtet werden
kann. Das regulierte Segment wird sich dabei immer deutlicher von den nicht regulierten Kapitalanlagen absetzten. Für die HEH erwarte ich ein positives Jahr 2015 mit zumindest zwei guten
Regionalflugzeugfondsplatzierungen.
Ich bin überzeugt davon, dass Qualitätsanbieter mit vorsichtig kalkulierten Fonds und guter Leistungsbilanz allein schon wegen ihrem hohen Mehrfachzeichneranteil (bei unseren beiden letzten Fonds
lag dieser jeweils über 50 Prozent) auf eine gute Nachfragesituation stoßen. Das wurde mir zumindest auch in meinen jüngsten Gesprächen mit Markteilnehmern aus dem Wettbewerb und dem Vertrieb
signalisiert.
Vielen Dank für das Gespräch.