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    Griechenlands letzte Rettung  7708  10 Kommentare Sinn fordert den Weekend-Grexit - Zurück zur Drachme in nur einem Wochenende

    Erst erklärt uns Hans-Werner Sinn die Taktik der griechischen Regierung (siehe hier), nun stellt der ifo-Präsident seinen Grexit-Plan vor. Demnach reiche ein einziges Wochenende, um zur Drachme zurückzukehren.

    Sie kennen das sicher. Kaum ist Montag, wünschen wir uns das Wochenende zurück. Wochenende, Zeit zur Erholung. Manch einer nutzt die freien Tage aber auch gerne für das ein oder andere kleine Projekt. Sei es, um den Garten auf Vordermann zu bringen, den Kleiderschrank auszumisten … oder mal eben die alte Währung wiedereinzuführen. Denn auch das soll laut Hans-Werner Sinn innerhalb von nur einem Wochenende möglich sein.

    So stellt sich Sinn den Weekend-Grexit vor:

    Samstag und Sonntag würden zur gesetzlichen Umstellung von Euro auf Drachme genutzt werden. Dazu müsste man lediglich die Drachme in sämtlichen Dokumenten anstelle des Eurozeichens setzen. „Die Zahlen in den Verträgen bleiben gleich, nur die Währung ändert sich von Euro in Drachme“, erklärt Sinn der „Welt“ zufolge in Berlin. Und siehe da, zu Beginn der neuen Woche wäre die Drachme plötzlich wieder offizielles Zahlungsmittel.

    Natürlich kann die griechische Zentralbank unmöglich übers Wochenende neue Geldscheine aus dem Hut zaubern. Aus diesem Grund würden die Euro-Scheine im ifo-Planspiel erst einmal weiter als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Danach könnte sich die griechische Regierung nach getaner Arbeit zurücklehnen, alles andere erledigen die Märkte. Diese, so Sinn, würden nämlich innerhalb kürzester Zeit den Wechselkurs von Drachme und Euro festlegen: „Die Abwertung findet sofort statt.“

    Auf zwei harte Jahre folgt der Boom

    Als nächstes müsste sich die griechische Bevölkerung auf „ein bis zwei harte Jahre“ einstellen, da eine Abwertung einen realen Einkommensverlust bedeuten und der Lebensstandard in der Folge sinken würde. Trotzdem hält der ifo-Präsident die Wiedereinführung der Drachme für den „sozial verträglichsten Weg“. So würde die – schätzungsweise um 50 Prozent - abgewertete Drachme der Wirtschaft neues Leben einhauchen. Die Idee: Weil Importe zu teuer wären, müssten die Bürger auf heimische Produkte ausweichen. Das käme der Wirtschaft des Landes zugute, allen voran dem Agrarbereich und der Textilproduktion. Sinn rechnet mit vielen neuen Arbeitsplätzen.

    Darüber hinaus könnte die billige Drachme wieder mehr Touristen ins Land locken. Auch das zuvor geflüchtete Kapital würde nach Griechenland zurückkehren, glaubt Sinn und prophezeit einen Bauboom, da sich Immobilien mit der Abwertung schlagartig verbilligen würden.

    „Das Experiment ist gescheitert“

    Für Sinn ist der Grexit damit alternativlos. Im Gegenteil, ohne einen Austritt aus der Euro-Zone sieht der ifo-Präsident die Demokratie des Landes in Gefahr. „Ich frage mich, ob die griechische Demokratie robust genug ist um die Katastrophe in der Euro-Zone zu überstehen.“ Sinn erinnert daran, dass die Schulden Griechenlands in den vergangenen fünf Jahren von 48 Milliarden auf heute 330 Milliarden Euro gestiegen seien. Aus diesem Grund sei es endlich an der Zeit, die Sache zu beenden. „Hinauszögern und Vertuschen der Wahrheit durch neue Kredite hilft niemanden. Griechenland kann und wird nicht zurückzahlen“, zitiert ihn „Focus Online“. Je früher man diese Verluste ehrlich verbuche, desto besser sei es für alle Beteiligten. „Das Experiment ist gemacht worden, und es ist gescheitert. Man findet keine besonderen Gründe, um das fortzusetzen.“




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    Griechenlands letzte Rettung Sinn fordert den Weekend-Grexit - Zurück zur Drachme in nur einem Wochenende Erst erklärt uns Hans-Werner Sinn die Taktik der griechischen Regierung, nun stellt der ifo-Präsident seinen Grexit-Plan vor. Demnach reiche ein einziges Wochenende, um zur Drachme zurückzukehren.

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    Kommentare

    Avatar
    18.06.15 07:08:44
    Es gibt auch noch pragmatischere Lösungen...

    GR verlässt den EUR-Status und man kann trotzdem mit EUR oder USD oder sonst einer Devise bezahlen

    siehe: Mi,2015-06-17 05:20 — Allgemeine Zeitung (NA)

    Simbabwe-Dollar wird endgültig aus dem Verkehr gezogen
    Sieben Jahre nach dem Zusammenbruch der Zentralbank samt Währung in Simbabwe durch Hyperinflation in Millionenhöhe wird der Simbabwe-Dollar nun endgültig aus dem Umlauf genommen. Die Regierung hat dazu den rechtlichen Status der Währung Zimdollar aufgehoben. Wer noch Geldscheine und Münzen besitzt, die von der Reserve Bank of Zimbabwe vor 2008 ausgestellt/geprägt wurden, soll diese zu den Banken bringen, wo sie gegen US-Dollar eingetauscht würden. Das hat Simbabwes Präsident Robert Mugabe am Montag verkündet und eine entsprechende Auforderung an die Bevölkerung gerichtet.
    Der US-Dollar und der südafrikanische Rand gelten inm Simbabwe seit dem Kollaps des Zimdollars als gültige Zahlungsmittel. dpa
    Avatar
    17.06.15 22:14:58
    Zweifelsohne,das kommt daher,weil sie ständig alles bezahlen sollen,sagen sie nein,dann gibt man ihnen Spitznamen wie zb Madame No,um sie zu ärgern,ich fürchte,selbst die Griechen glauben,dass sie im Falle eines Grexits oder einem Bankrott noch eine Art fortgesetzte Solidarität in Europa finden,was sich allerdings als eine erneute Fehlkalkulation erweisen könnte,wenn sie dann an die Welthungerhilfe verwiesen werden,wo dann die letzten Schuldenschnitten geschmiert werden,hier hat wirklich niemand darum gebeten,ernst genommen zu werden,man hat wider besserem Wissen den Euro eigeführt,ohne uns zu fragen,wir sehen exact dieselben Entwicklungen,wie beim letzten Male,als wir enteignet wurden und uns die Schuldner so richtig auf der Nase rumtanzten,schade,schade,dass das alle 20 Jahre nötig ist,aber wir kennen das ja,mann,müssen wir gut sein,dass man das braucht !
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    17.06.15 21:01:51
    Die Deutschen nehmen sich ganz allgemein zu wichtig!!
    Avatar
    17.06.15 17:37:22
    Haha,jaa,das ist das,was die Griechen der Welt gerne vermitteln möchten,aber wir kennen sie allzu gut,die haben sich schon durchgewurschtelt,bis sie den rettenden Euro erreicht hatten,um wiedermal richtig die "Sau" raus zu lassen,haben die Hand gebissen,die sie gefüttert hat und wollen nun dem Retter selbst noch das letzte Hemd ausziehen,aber diesmal haben sie es vollkommen übertrieben,weil sich einfach kein Europäer eine Fortsetzung dieses Theaters vorstellen kann,es gibt kein "Best case" mehr,Schaden wird der Euro an ihrem Weggang nicht nehmen,da wird sich schon im Vorfeld die Erleichterung breit machen,wenn ein Ende des Europäischen Enteignungs-Alptraumes naht,kann sein,dass sie bereits irgendwo etwas versickern lassen haben,oder verbuddelt haben,für die Zeit danach,erfahrungsgemäss muss man immer mit 20 Jahren Durststrecke rechnen,bis sich wieder Politiker wagen,die Interressen ihres eigenen Volkes hinten an zu stellen,um Geld dorthin zu schleppen,für eine dieser rituellen Verbrennungen,die nur mit Schuldzuweisungen und Beleidigungen endet,wie jedes mal.
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    17.06.15 17:23:22
    Jetzt ist mir auch klar, warum der Schäuble all die Jahre so ein Theater vollbrachte und unbedingt verhindern will, dass alles auffliegt!

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