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     842  0 Kommentare Nikkei am 18-Jahres-Hoch – der schwache Yen läßt grüßen

    NikkeiVöllig unbeeindruckt von der bislang ausgebliebenen Lösung der Griechenland-Krise ist der Nikkei auf dem Weg nach oben. Der japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda hat vor etwas mehr als zwei Jahren die Geldpressen kräftig angeworfen, um mit einem schwächeren Yen die Wirtschaft anzukurbeln. Obwohl die versprochenen Erfolge ausgeblieben sind, geht Kuroda den Weg konsequent weiter. Das hat erhebliche Auswirkungen auf den Yen und den Nikkei.

    Die Erholung des Yen war nur von kurzer Dauer: Am 10. Juni hatte der Chef der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda mit der Aussage “Es ist unwahrscheinlich, dass der reale effektive Wechselkurs weiter abwertet, wenn man mit gesundem Menschenverstand darüber nachdenkt, wie weit er bereits gesunken ist”, kurz für Verwirrung bei Investoren gesorgt. Inzwischen ist der Yen aber wieder im Rückwärtsgang, denn Investoren wissen, dass Kuroda bei den nächsten Schwächeanzeichen der japanischen Wirtschaft noch mehr Geld drucken wird als bislang ohnehin schon. Mit Kursen um die 123,70 Yen je Dollar erscheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Yen das Tief vom Herbst 2002 bei 125,50 Yen je Dollar in Angriff nimmt. Kuroda hat zuletzt angekündigt, dass die Zahl der Sitzungen der Notenbank ab dem nächsten Jahr von 14 auf acht reduziert werden sollen. Um dennoch die Transparenz zu erhöhen, will Kuroda künftig zweimal pro Quartal einen Ausblick auf die Wirtschaft und die Inflation veröffentlichen, anstatt nur zweimal jährlich.

    WM_Adidas_JapanDer Verfall des Yen beflügelt den Nikkei. Gegenüber Anfang April 2013, also als Notenbankchef Haruhiko Kuroda kurz nach seinem Amtsantritt das Volumen des Gelddruckprogramms seines Vorgängers verdoppelt hatte, ist der Yen um 25Prozent gegenüber dem Dollar gefallen. Zumal Kuroda das Gelddruckprogramm im Oktober 2014 noch einmal massiv aufgestockt hat. Im Gegenzug ist der Nikkei zuletzt auf das höchste Niveau seit Dezember 1996 nach oben geschossen, denn der schwache Yen erhöht die Gewinne der Export starken Unternehmen erheblich.

    Japanische Wirtschaft bleibt schwach

    Während die Exportfirmen von dem schwachen Yen profitieren, leiden die Konsumenten weiterhin unter der schwachen Lohnentwicklung und der Mehrwertsteuererhöhung vom April 2014. Im April 2015 lagen die realen Löhne, also unter Berücksichtigung der Inflation, um lediglich 0,1 Prozent über dem Vorjahr. Das war das erste Plus seit zwei Jahren. Dass in diesem Umfeld die Ausgaben der privaten Haushalte seit insgesamt zwölf Monaten teilweise kräftig unter dem Vorjahresniveau liegen, kann niemanden wirklich überraschen. Vor dem Hintergrund erscheinen auch die Erfolgsmeldungen vom Arbeitsmarkt mehr als fraglich. Zwar ist die Arbeitslosenquote im April auf nur mehr 3,3 Prozent gesunken. Dabei war die Zahl der Beschäftigten aber um 280.000 eingebrochen. Wieso ist die Arbeitslosenquote dennoch zurückgegangen? Weil die Zahl der Erwerbspersonen, die sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammensetzt, um 340.000 implodiert ist.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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