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    Griechenland-Krise  5569  10 Kommentare ifo-Chef Sinn rät Athen zum Zahlungsstopp - Konkurslast bei Gläubigern, nicht den Griechen

    Zurück auf Los, rät der Präsident des ifo Instituts, Hans-Werner Sinn, dem krisengebeutelten Griechenland. Was er damit meint? Einen Zahlungsstopp Athens an die öffentlichen Gläubiger des Landes. „Weder sollte der Internationale Währungsfonds (IWF) die 1,5 Milliarden Euro erhalten, die er Ende Juni erwartet, noch sollte die Europäische Zentralbank (EZB) die knapp sieben Milliarden Euro bekommen, die Griechenland im Juli und August auf den Tisch legen müsste“, führt Sinn in der „WirtschaftsWoche“ aus.

    Konkurslast bei Gläubigern, nicht den Griechen

    Die Rechnung sei ganz einfach: „Der Konkurs führt nicht zur Zerschlagung von Strukturen und Verarmung der Schuldner, wie viele meinen, sondern befreit die Schuldner von den Ansprüchen der Gläubiger und ermöglicht ihnen einen Neuanfang. Es wird quasi die Reset-Taste gedrückt. Die Last des Konkurses liegt bei den Gläubigern im Ausland, nicht bei den Griechen“, begründet der ifo-Chef seinen Vorschlag.

    Schuldenberg durch Hilfsgelder erheblich gestiegen

    Jahrelang wurden wir Zeugen eine gigantischen Kursverschleppung: „Der griechische Konkurs wurde bereits fünf Jahre lang ohne Erfolg verschleppt“, bilanziert Sinn. Die öffentlichen Schulden des griechischen Staates und seiner Banken seien seit Frühjahr 2010 von rund 50 Milliarden Euro auf über 330 Milliarden angewachsen. Diese Summe, die sich das Land von der Troika geliehenen habe, sei großenteils abzuschreiben, betont der Ökonom weiter in der „WirtschaftsWoche“.

    Drachme als virtuelle Verrechnungseinheit

    Doch was dann? Mit der Rückkehr zur Drachme könnte Griechenland die fehlende Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellen. „Es reicht zunächst, dass die Drachme als virtuelle Verrechnungseinheit eingeführt wird, in der Forderungen und Verbindlichkeiten ausgedrückt werden und Buchungen abgewickelt werden können“, prognostiziert Sinn in dem Beitrag. „Die tatsächliche Zahlung kann entweder durch Überweisungen, Kreditkartenzahlung oder mit Euro-Banknoten erfolgen, die man ohnehin nicht wird einsammeln können. Der Euro wird so zur Parallelwährung.“





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    Griechenland-Krise ifo-Chef Sinn rät Athen zum Zahlungsstopp - Konkurslast bei Gläubigern, nicht den Griechen Zurück auf Los, rät der Präsident des ifo Instituts, Hans-Werner Sinn, dem krisengebeutelten Griechenland. Was er damit meint? Einen Zahlungsstopp Athens an die öffentlichen Gläubiger des Landes und die Rückkehr zur Drachme.

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    Kommentare

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    27.06.15 09:09:21
    Ok, ich hatte es anders in Erinnerung.
    Um so schlimmer ist es, wenn diese Warnungen von der Politik total ignoriert wurden und danach und jetzt genau das eingetreten ist, wovor frühzeitig gewarnt wurde.
    Aber offenbar ist man ja auf EU-Führungsebene bereit, den Schaden mit weiteren Milliarden und einem neuen Hilfspaket zu vergrößern, wie gestern zu lesen war!
    Avatar
    27.06.15 08:30:01
    Zitat von erfg: Das Perfide daran ist, das solche Ratschläge jetzt kommen, nach dem die Schulden "sozialisiert" wurden. Das heißt, von Spekulanten auf den europäischen Steuerzahler umverteilt wurden. Die Gläubiger, die leer ausgehen sollen, sind jetzt zum Großteil also wir alle, die niemals mit griechischen Staatsanleihen spekuliert haben und dies auch nicht wollten.
    Herr Sinn hat sich zu Beginn der Griechenland-Staatsschuldenkrise ganz anders geäußert.


    Nein, Herr Sinn fordert seit vielen Jahren den Schuldenschnitt und Rueckkehr zur Drachme, siehe

    http://www.bitterlemmer.net/wp/2011/07/09/ifo-chef-hans-wern…

    http://www.welt.de/wirtschaft/article106612587/Anleger-missb…
    http://www.deutschlandfunk.de/kaempfen-fuer-den-grexit.795.d…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
    http://www.deutschlandfunk.de/kaempfen-fuer-den-grexit.795.d…
    Avatar
    26.06.15 19:13:55
    Wieder mal klare Worte von Prof Sinn, die den Euromantikern und alternativlosen Rettern in den Ohren klingen werden.

    Das Geld ist weg. Punkt.
    Es lässt sich nicht zurück verhandeln.

    Jede weitere "Rettungs"-Milliarde ist verschwendetes Steuergeld.
    Avatar
    26.06.15 16:12:58
    Das Perfide daran ist, das solche Ratschläge jetzt kommen, nach dem die Schulden "sozialisiert" wurden. Das heißt, von Spekulanten auf den europäischen Steuerzahler umverteilt wurden. Die Gläubiger, die leer ausgehen sollen, sind jetzt zum Großteil also wir alle, die niemals mit griechischen Staatsanleihen spekuliert haben und dies auch nicht wollten.
    Herr Sinn hat sich zu Beginn der Griechenland-Staatsschuldenkrise ganz anders geäußert.
    Avatar
    26.06.15 14:02:12
    Hmm,ich darf das mal etwas bremsen,wir reden hier immerhin über Bankrott,also die kriminelle Variante einer Insolvenz,nun klingt Insolvenz irgendwie immer etwas,wie "Wir fahren in die Sonne",bei genauerer Betrachtung,gibts aber auch hier sowas wie Regeln.
    Es ist doch vollkommen klar,dass sich in Griechenland ein ziemlicher Wasserkopf aufgebaut hat,also,nennen wir es "verdiente ehemalige Gestalten",die irgendwie Versorgungsempfänger sind,da hat doch bei den häufig wechselnden Regierungen fast jede Familie einen ehemaligen Kanzler,der sie füttert.
    Nun kann man ja gegenüber den Gläubigern recht schwierig durchsetzen,dass diese dann trotz einseitigem Vollverzicht weiter alimentiert werden,auch dem "Neuen Griechenland" will angesichts des Desasters so etwas doch keiner allen Ernstes auf den Bierdeckel schreiben,das ist immerhin ein Bankrott,also da hat keiner mehr Verdienste,auch Papandreu und seine Vorgänger nicht,es müssen soziale Mindestabsicherungen für zb Feuerwehr,Justiz,Polizei erdacht werden,denn Renten und Pensionen werden in gleichem Maaße eingedampft,wie die Forderungen der Gläubiger und das alles müsste sozialverträglich und glaubwürdig sein.
    Sonst erinnert es am Ende noch an einen betrügerischen Bankrott!
    Sicher,einiges erledigt sich im Chaos,wenn die Machetenmänner durch die Strassen wüten und in einem solchen Falle,ist ein gewisses Maaß an Sühne gewiss eine Flamme,der Säuberung,aber auch wenn die Bilder im Tv unangenehm werden,einmischen sollten wir uns dann wirklich nicht,wünschenswert wäre eine Lösung,bei der Griechenland schon nach wenigen Jahren die Tür zur Gemeinschaft wieder offen stehen würde,das gibt ein wenig Hoffnung,in den düsteren Tagen,die dem Land nun bevor stehen.

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