Nordex, Griechenland plus K+S – die Woche im Rückspiegel
“Keine Sterne in Athen“ ist der Titel eines amüsanten Songs von Stefan Remmler. „Keine Lust mehr auf Athen“ würden wohl eher Jean Claude Juncker, Wolfgang Schäuble oder Martin Schulz titeln, denn die Geduld der Geldgeber wird doch auch für gutmütige Außenstehende arg strapaziert. Viele Investoren wünschen sich eine Lösung welcher Art auch immer – Hauptsache es gibt eine Lösung und ein Ergebnis.
Erst bei einer Lösung lässt sich ein Fazit ziehen, kann man die Folgen für die Euro-Zone einschätzen und der Markt kann sich sein Bild machen. Solange die Hängepartie anhält, liegen die griechischen Sorgen aber wie Blei auf DAX und EuroStoxx. Das Thema ist derart beherrschend, dass zwar eine Übernahmespekulation wie bei K+S durchdringt, jedoch ein Aktiencrash in China als Reaktion auf die Neuemissionsblase fast untergeht.
Auch starke US-Konjunkturdaten und eine steigende Wahrscheinlichkeit für Zinserhöhungen in den USA, gepaart mit einem starken Dollar, hat kaum jemand auf dem Radar. Schon allein der Wunsch nach einem wieder einigermaßen normalen Aktienmarkt und einer Nachrichtenlage ohne Griechenland macht eine Einigung wünschenswert. Viele übersehen nämlich, verdeckt von den Sorgen um Hellas, dass deutsche Firmen angefeuert vom schwachen Euro weiterhin brilliant gute Geschäfte machen. Die Autobauer könnten Rekordquartale vermelden, die Übernahmephantasie ist angeheizt und deutsche Aktien sind im Vergleich zu US-Titeln weiterhin gut bewertet. Gerade angelsächsische Investoren könnte dies zurück zum DAX führen, sobald nicht mehr jeder Handelstag mit Wasserstandsmeldungen aus und zu Athen beginnt. Deshalb mag man Tsipras und Co. ein Zitat von Sokrates nahe legen – wer die Welt bewegen will, sollte sich erst selbst bewegen.
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