Rohstoffe - Öl
Öl-Angebot wird sinken
Experten gehen von deutlicher Verringerung des Überangebots aus. Dies sollte sich auf den Preis auswirken.
Die USA setzten in der dritten Juni-Woche eine neue Rekordmarke ihrer Ölproduktion. Doch der Trend dürfte auslaufen. Die Analysten erwarten daher langfristig einen höheren Ölpreis. Die Ölproduzenten, dazu zählen große wie Total oder BP und aufstrebende wie Hillcrest Petroleum, sollten profitieren.
Wer heute seine Produktion aufbauen kann, ist langfristig der Gewinner. Denn die Kosten für Bohrtürme und gut geschultes Personal dürften derzeit und wohl auf absehbare Zeit nach unten gehen. Da die Nachfrage nach den Gerätschaften mit dem Ölpreis gesunken ist. Immerhin stellen viele Öl-Gesellschaften ihre Explorationsbohrungen und die Erschließung neuer Ölquellen hinten an. Dies ist insbesondere in Nordamerika der Fall, wo in weiten Teilen der Ölgebiete die Kosten im Vergleich zum aktuellen WTI-Ölpreis zu hoch liegen. Doch langfristig bietet diese Lage gute Chancen für aufstrebende Unternehmen mit geringen Kosten. Zu diesem Kreis gehören Gesellschaften wie die kleine und noch sehr spekulative Hillcrest Petroleum (ISIN: CA4315311023). In diesem Umfeld können Investoren, die Einzelaktienrisiken scheuen zudem auf marktbreite ETFs wie das iSharesS&P Commodity Producers Oil and Gas (DE000A1JS9C0) als zusätzliche Diversifikation in ihrem Portfolio greifen.
Immerhin könnte sich das derzeitige Überangebot am Ölmarkt mit der Zeit ins Gegenteil drehen. Laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) für die nächsten fünf Jahre soll das Nachfragewachstum jährlich bei durchschnittlich 1,1 Millionen Barrel Öl pro Tag liegen. Dagegen prognostiziert die IEA auf der anderen Seite ein Angebotswachstum von nur noch rund 0,86 Millionen Barrel Öl täglich. Damit würde sich das noch herrschende Überangebot deutlich verringern. Damit sollte auch der Preis der Weltkonjunktur-Schmiere langfristig unterstützt sein.
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Aktuell sieht es so aus, dass die aktiven Ölbohrungen insbesondere bei Schieferölprojekten zurückgehen. Doch noch ist die US-Ölproduktion aufgrund von Effizienzsteigerungen geklettert und die Öllager insbesondere in den USA sind gut gefüllt. Auch die OPEC-Lagerbestände sind im Juni um etwa 10 Prozent gegenüber Mai angewachsen. In diesem Umfeld ist es besonders wichtig, wie hoch die Produktionskosten eines Ölunternehmens sind, um die Konkurrenzfähigkeit beziehungsweise sogar die Überlebenschancen einschätzen zu können.