Im Fokus: Deutsche Telekom AG
- Kurzprofil:
Konzernchef Tim Höttges scheint das Ruder herumgerissen zu haben. Der Umsatz wächst, und das Ergebnis der Deutschen Telekom hat sich stabilisiert. Auf der vergangenen Hauptversammlung gab es sogar großen Zuspruch von den Kleinanlegern: „Herr Höttges, das war super“, zitierte die „Welt“ Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW).
- Perspektive:
Höttges scheint mit seiner Mission jedoch noch nicht am Ende. „Wir haben den Konzern wieder auf Wachstumskurs gebracht und werden diesen
Weg konsequent weiter gehen,“ erklärte er.
Dafür wurde und wird das Portfolio gestrafft. Die Suchplattform Scout 24 wurde bereits 2014 verkauft. Der Online-Dienst T-Online steht ebenso zum Verkauf wie T-Mobile US. Die US-Tochter konnte in
den zurückliegenden Quartalen so stark zulegen, dass die Zeit bislang für Höttges spielte und den potenziellen Kaufpreis in die Höhe trieb. Nach zahlreichen Gesprächen mit unterschiedlichen
Konzernen hat nun Börse Online zufolge der Pay-TV-Anbieter Dish Interesse an der Mobilfunktochter signalisiert. Die Deutsche Telekom hält knapp zwei Drittel an der amerikanischen Tochter. Bei einer
Marktkapitalisierung von 31,8 Mrd. Dollar dürfte ein Verkauf also Milliarden in die Kasse spülen und sowohl zum Schuldenabbau als auch für Investitionen in wachstumsstarke Bereiche wie die Cloud
verwendet werden. „Wir wollen mit der Telekom bei Cloud-Plattformen jährlich um mehr als 20 Prozent wachsen und zum führenden Anbieter für Unternehmen in Europa werden“, sagte Ferri Abolhassan,
Geschäftsführer IT-Division bei T-Systems gegenüber dem Branchenmagazin com-magazin.
Nach dem jüngsten Kursanstieg ist die Aktie mit einem KGV von rund 21 (Quelle: Thomson Reuters) kein Schäppchen mehr. Dennoch stuft die Mehrheit der Analysten die Aktie derzeit als kaufenswert ein.
Die Fantasie ergibt sich unter anderem aus der Ankündigung Höttges, die Dividende in den kommenden Jahren erhöhen zu wollen.
Dennoch ist die T-Aktie nicht frei von Risiken. Ein Rückgang des Gesamtmarkts könnte die Aktie ebenso unter Druck setzen wie überraschend schlechte Unternehmensmeldungen.
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