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    Deutsche Annington  1975  0 Kommentare Der DAX-Countdown läuft

    Mit der jüngsten Anteilsplatzierung durch einen Großaktionär steigt die Chance für Deutsche Annington, in die erste deutsche Börseliga aufzusteigen. Davon können mutige Anleger mit Hebel profitieren.

    Wenn am 3. September in Frankfurt der "Arbeitskreis Aktienindizes" zu seinem vierteljährlichen Treffen zusammenkommt, um über mögliche Auf- und Absteiger in den deutschen Auswahlindizes zu beraten, dürfte es erstmals seit September 2012 wieder zu einer Änderung im DAX kommen. Umgesetzt würde diese zum 21. September. Clevere Anleger bringen sich schon jetzt bei den möglichen Aufsteigern in Stellung. Denn die Änderungen bewegen viel Geld: Indexfonds (ETFs) müssen die Wechsel in Deutschlands wichtigstem Auswahlbarometer nachvollziehen. Allein im größten DAX-ETF, dem iShares Core DAX von Blackrock, sind derzeit knapp elf Mrd. Euro investiert. Da kann schon ein einziger Wechsel zu Orders von mehreren hundert Mio. Euro führen. Auch viele aktiv gemanagte Fonds orientieren sich an den Indexzusammensetzungen. So gesehen ist es kein Wunder, dass die Kurse der späteren Indexaufsteiger in der Vergangenheit schon lange vor der Entscheidung meist kräftig stiegen. Aus Berechnungen des Anlegermagazins BÖRSE ONLINE, das die DAX-Umschichtungen der vergangenen neun Jahre unter die Lupe genommen hat, geht hervor, dass sich die Aktienkurse der späteren Aufsteiger in den sechs Monaten vor Ankündigung der Indexänderung im Schnitt um 5,5 Prozentpunkte besser entwickelt haben als der DAX. Würde man den Ausreißer Infineon mit einrechnen – die Aktie des Chipkonzerns verfälscht mit einem Plus von mehr als 600 Prozent die Statistik – käme sogar eine Outperformance von 54,4 Prozent heraus. Selbst wer erst einen Monat vor der Ankündigung kaufte, konnte noch 3,2 Prozentpunkte mehr verdienen als mit dem DAX.

    Über Auf- und Abstiege entscheiden zwei Kriterien: der Börsewert des Streubesitzes und die Handelsumsätze. Dabei wird bei der DAX-Überprüfung im September ein Titel herausgenommen, der in einem der beiden Kriterien einen Rang höher als 40 aufweist, sofern ein Aufsteiger existiert, der in beiden Kriterien Rang 35 oder besser ist ("Regular Exit"). Auf Basis der Monatsrangliste vom Mai lieferten sich die Immobiliengesellschaft Deutsche Annington mit den Plätzen 28 und 32 sowie der Medienkonzern ProSiebenSat.1 mit den Rängen 29 und 33 noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen um einen Platz in der Oberliga. Doch dank einer kürzlich durchgeführten milliardenschweren Kapitalerhöhung haben sich die Anteilscheine von Deutsche Annington inzwischen auf Platz 25 beim Kriterium Börsewert verbessert und damit deutlich von ProSiebenSat.1 abgesetzt. Hugo Boss hat mit den Rängen 35 und 34 lediglich Außenseiterchancen. Im Gegenzug wird das DAX-Mitglied Lanxess mit Platz 42 beim Börsewert den Index wohl verlassen müssen. Hintergrund der Kapitalerhöhung ist eine große Akquisition, mit der die Gesellschaft ihre Position als Marktführer in der deutschen Wohnungswirtschaft ausbauen will: Für 1,9 Mrd. Euro wird Deutsche Annington Südewo mit 19.800 Wohnungen kaufen. Mit dem Schritt steigt die Zahl der Wohnungen auf rund 370.000. Der Branchenzweite, Deutsche Wohnen, kommt aktuell nicht einmal auf halb so viele Einheiten. "Im stark fragmen-tierten deutschen Markt für Mietwohnungen nutzen wir eine weitere Gelegenheit, unsere bundesweite Aufstellung strategisch zu erweitern", sagte Annington-Chef Rolf Buch. Durch die Kapitalmaßnahme ist der Streubesitz deutlich gestiegen, wodurch dem Konzern der DAX-Aufstieg kaum noch zu nehmen wird. Spekulative Anleger setzen daher mittels eines Mini Future Long-Zertifikats (ISIN DE000PS66BX6) von BNP Paribas auf positive Kursimpulse. Das Papier bildet mögliche Gewinne der Aktie von Deutsche Annington mit einem Hebel von 4,6 ab.


    Christian Scheid
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    Christian Scheid arbeitet als freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Der 43-Jährigen begann sich bereits während seines Studiums der Volkswirtschaftslehre Mitte der 1990er-Jahre für die Geschehnisse an den internationalen Finanzmärkten zu interessieren. Aus dieser Zeit stammt auch seine Leidenschaft fürs Trading. Nach seiner Tätigkeit als Ressortleiter Aktien beim Anlegermagazin „Börse Online“ machte er sich im Jahr 2006 selbstständig. Seitdem schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen über Aktien, Anlage-Zertifikate und Hebelprodukte. Auf der Plattform wikifolio.com handelt er seit 2012 unter „Scheid“. In seinen sechs wikifolios bzw. den dazugehörigen Zertifikaten sind aktuell insgesamt knapp 4 Mio. EUR investiert.
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    Verfasst von 2Christian Scheid
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