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    China  20814  2 Kommentare Rote Gefahr für die Aktienmärkte!

    Schaut man nach China und das, was in jüngster Zeit dort am Aktienmärkt passiert ist, wird man unweigerlich an den Neuen Markt bei uns um die Jahrtausendwende erinnert. Extreme Kurssteigerrungen in kürzester Zeit, gefolgt von einer unheimlichen Euphorie. Aktienkäufe auf Pump. Gier macht sich breit. Die Zocker-Mentalität der Asiaten konnte sich frei ausleben. Was dann folgte ist bekannt: Der tiefe Sturz. Zerplatzte Träume, Pleiten und das große Jammern.

    Doch das große Jammern wird man bald auch in unseren Regionen bekommen. Erste alarmierende Anzeichen sind schon zu vernehmen. Sie betreffen vor allem die Autoindustrie. Einige Zahlen machen das deutlich: Von den 1,48 Millionen Autos, die VW im ersten Quartal 2015 weltweit verkaufte, gingen 46 Prozent nach China. Bei Audi waren es 30 Prozent, bei BMW 26 Prozent, bei Mercedes-Benz immerhin 18 Prozent und bei Porsche 26 Prozent. China ist der bedeutendste Einzel-Absatzmarkt für Deutschlands Premium-Marken.

    Robert Rethfeld sammelte für seine jüngste „Wellereiter“-Kolumne weitere interessante Zahlen: Porsche und Mercedes-Benz konnten in China im ersten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahresquartal zweistellig zulegen. Audi und BMW schafften immerhin noch einstellige Zuwachsraten. Doch Volkswagen – die bei weitem größte deutsche Marke in China - musste hingegen einen geringen Rückgang verkraften. Nachdem das erste Quartal 2015 vielversprechend startete, kam mit Beginn des zweiten Quartals der Knick. Und dann am vergangenen Freitag der Schock: Erstmals seit mehreren Jahren entwickelte sich der dortige Gesamtmarkt im Juni rückläufig. Wie der chinesische Verband der Autohersteller meldete, wurden im April gegenüber dem März 11 Prozent weniger PKW verkauft. Im Mai wurde ein weiterer Rückgang von 4 Prozent verzeichnet. Und als Marktführer konnte sich auch VW dieser Entwicklung nicht entziehen. Die Auslieferungen im ersten Halbjahr in China inklusive Hongkong sanken um 6,7 Prozent auf 1,3 Millionen Fahrzeuge. 6,7 Prozent!!! Das ist eine ganze Menge.

    Gefahr für den deutschen Exportmarkt

    Zum Gesamtbild passt dabei auch, dass Chinas Handel mit der Welt im ersten Halbjahr um 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen ist. Dabei sind die Importe um mehr als 15 Prozent eingebrochen. Und das wird auch Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben. Nicht nur für die Autobauer, sondern für den gesamten Exportmarkt. Und davon ist die deutsche Wirtschaft nun mal sehr abhängig.

    China wird also eine große Herausforderung für die Märkte bleiben. Was bedeutet das nun für die Portfolios unserer Fonds, dem „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ und dem „PRIMA – Globale Werte“? Sollte sich China wirklich zu einem großen Problem für DAX, MDAX, Eurostoxx50 & Co. werden, dann werden sich auch unsere Portfolios dem nicht ganz entziehen. Wir fühlen uns aber mit Titeln wie einer Software AG, GFK, Sto, oder auch Google, das in der vergangenen Woche mit guten Zahlen geglänzt hat, gut aufgestellt. Gleichwohl sind wir gewarnt, schließlich ist unser oberstes Gebot, Verluste für unsere Anleger zu vermeiden. 

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
    China Rote Gefahr für die Aktienmärkte! Schaut man nach China und das, was in jüngster Zeit dort am Aktienmärkt passiert ist, wird man unweigerlich an den Neuen Markt bei uns um die Jahrtausendwende erinnert. Extreme Kurssteigerrungen in kürzester Zeit, gefolgt von einer unheimlichen …

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