Aktien Europa
Griechenland und Technologiewerte bremsen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Schlechte Nachrichten von amerikanischen Technologiewerten haben am Mittwoch auf die Stimmung an den europäischen Börsen gedrückt. Vor allem der iPhone-Konzern Apple hatte mit seiner Prognose enttäuscht. Aus Griechenland mehren sich zudem die Signale, dass die Schuldenproblematik in eine neue Runde geht. Der EuroStoxx 50 bewegte sich am späteren Vormittag mit einem leichten Minus von 0,11 Prozent auf 3644,00 Punkte.
Der Pariser Leitindex CAC 40 gab um 0,30 Prozent auf 5091,02 Punkte nach. Der FTSE-100-Index in London sank um 0,70 Prozent auf 6721,90 Punkte. In Athen blieb die Börse hingegen weiterhin geschlossen. Der Handel an Griechenlands Aktienmarkt ruht seit dem 29. Juni.
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras steht bei der Umsetzung der Reform- und Sparpläne vor einer neuen Kraftprobe mit seinem Syriza-Bündnis. Nach dem Verlust der Parlamentsmehrheit wegen linker Abweichler soll am Mittwochabend das zweite von den Gläubigern verlangte Reformpaket vom Parlament in Athen gebilligt werden. "Das Thema Griechenland ist trotz zuletzt positiver Zeichen noch lange nicht vom Tisch. Eine Umfrage unter Volkswirten kommt zu dem Ergebnis, dass diese mehrheitlich bereits im kommenden Jahr mit neuerlichen Grexit-Diskussionen rechnen", erläuterte Helaba-Analyst Ralf Umlauf.
Im Blick an den Börsen Europas standen neben von Apple belasteten Technologiewerten vor allem Einzelwerte nach Unternehmensberichten zum abgelaufenen Quartal. Die Aktien des Apple-Zulieferers ARM Holdings gaben trotz guter Zahlen nach. Entscheidender war für die Anleger offenbar die enttäuschende Quartalsprognose des US-Konzerns, der am Dienstagabend einen Umsatz von 49 bis 51 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt hatte. Die Analysten waren von mehr als 51 Milliarden Dollar ausgegangen. BHP Billiton enttäuschten auf der Gewinnseite. Die Aktie des britisch-australischen Minenbetreibers verlor am "Footsie"-Ende 3,20 Prozent.
Bester Wert im britischen Leitindex war Easyjet mit einem Plus von 4,14 Prozent. Die starke Nachfrage von Sommerurlaubern hält den britischen Billigflieger auf Kurs zu mehr Gewinn. Entsprechend hob er seine Prognose an: Für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr peilt Easyjet-Chefin Carolyn McCall jetzt ein Vorsteuerergebnis von 620 bis 660 Millionen britischen Pfund (888 bis 945 Mio Euro) an. Das wären 7 bis 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu kommt, dass sich Tourismuswerte insgesamt gut entwickeln.
Kaum bewegt von den Halbjahreszahlen des größten spanischen Energiekonzerns Iberdrola zeigten sich die Aktien, die um moderate 0,14 Prozent zulegten.
Im Branchentableau legte der Subindex des Stoxx 600 für die Reiseindustrie mit plus 0,79 Prozent am stärksten zu. Schlusslicht waren hingegen Bergbautitel. Der entsprechende Stoxx-600-Branchen-Index verlor 2,27 Prozent.
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Im EuroStoxx 50 waren die Papiere des Ölkonzerns Total mit minus 1,46 Prozent Schlusslicht. Der Ölpreis hatte nachgegeben. Die Nordseesorte Brent und die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligten sich jeweils um ein Prozent. Der spanische Konkurrent Repsol büßte 1,23 Prozent ein./mzs/ck