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    Juncker hat Angst um Europa  5366  11 Kommentare "Die alten Dämonen der nationalistischen Ressentiments sind zurück!"

    Die dramatische Nacht von Brüssel steckt Jean-Claude Juncker noch sichtlich in den Knochen. Mehr als eine Woche ist es her, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs nach einem 17-stündigen Marathon-Gipfel doch noch eine Einigung im griechischen Schuldenstreit erzielen konnten. Nun gewährt der EU-Kommissionspräsident Einblick in seine Gefühlswelt und offenbart: Ich habe Angst um Europa.

    So sei die Angst auch die treibende Kraft bei den nächtlichen Verhandlungen gewesen, verrät Juncker im Interview mit der„Welt“. „Wir haben das Schlimmste verhindert, und zwar nicht, weil wir so unglaublich klug wären, sondern weil wir schlicht Angst hatten.“ Das Abkommen mit Griechenland, so Juncker, sei auf Basis von Angst entstanden. Insofern überwiege jetzt erst einmal die Erleichterung. Aber ist es denn auch ein gutes Abkommen? Ja, meint der EU-Kommissionspräsident, „einfach weil es zustande gekommen ist.“

    Die Angst vor dem „endgültigen Bruch“

    Trotzdem hat Juncker seine Angst noch nicht überwunden. Im Gegenteil, die letzten Wochen und Monate scheinen ihn nachdenklich gemacht zu haben. Und zwischen den Zeilen meint man immer wieder auch leise Zweifel zu erkennen. Etwa, wenn er davon spricht, dass der Marathon-Gipfel zu einem „faktischen Bruch in Bezug auf die solidarischen Beziehungen in Europa“ geführt habe. Oder wenn es heißt, die Reaktionen auf das Abkommen, insbesondere die „antigriechische Stimmung“ betrübe ihn und er sei „sehr beunruhigt, was die Zukunft angeht.“

    So hätte er in den letzten Wochen am meisten Angst vor einem endgültigen Bruch gehabt, gesteht Juncker. „Ich habe mir während der letzten Monate und der letzten Stunden gesagt, wenn die Euro-Zone auseinanderfällt, dann kann alles auseinanderfallen. Wenn die elementarste Verbindung, das Wichtigste zerbricht, dann kann plötzlich alles infrage gestellt werden.“

    Die Rückkehr der nationalistischen Dämonen

    Ihm sei immer klar gewesen, wie zerbrechlich die europäische Konstruktion nach wie vor ist. Doch wie fragil genau, das habe die Griechenland-Krise schonungslos offenbart, so der EU-Politiker und konstatiert: „Die alten Dämonen der nationalistischen Ressentiments sind zurück.“

    Er bemerke in einer ganzen Reihe von Ländern eine „antigriechische Stimmung, die auf innenpolitische Gründen beruht und sich auf rein wirtschaftliche Aspekte beschränke.“ Das Ergebnis, so Juncker, sei „eine Entwicklung des Sichabwendens vom anderen.“ Der EU-Kommissionspräsident führt dies darauf zurück, dass sich viele Länder darauf konzentriert hätten, wie sie Entscheidungen nach innen rechtfertigen – statt sich auf die tatsächliche Lösung zu konzentrieren.

    „Europa ist zu einem Projekt der Eliten geworden“

    Dieses Sichabwenden, wie Juncker es nennt, betreffe aber nicht nur die EU-Staaten untereinander. Auch die Bürger würden sich mehr und mehr von Europa entfernen. Juncker meint den Grund zu kennen: „Europa ist zu einem Projekt der Eliten geworden.“ Und irgendwie auch zu einem deutschen, würden viele an dieser Stelle ergänzen (Lesen Sie hierzu: "Wir leben in einem Europa, in dem alle die Befehle Deutschlands befolgen"). Doch diese Lesart gefällt dem Euro-Liebhaber ganz und gar nicht. „In Deutschland herrscht der Eindruck, dass man die erste Macht in Europa ist, und die deutsche Regierung widerspricht dem nicht. Doch es ist falsch, zu sagen – vor allem in Bezug auf den Euro – dass Deutschland allein Entscheidungen herbeiführt“, erklärt er.

    Und wie geht es nun weiter mit Europa? Fast hat man den Eindruck, als würde Juncker im letzten Moment bewusst werden, welch negatives Europa-Bild er da gerade zeichnet. Also steuert er, ganz der EU-Kommissionspräsident, schnell dagegen. In der Geschichte der Europäischen Union habe es schon immer Krisen gegeben, so Juncker. „Wir werden auch diese überstehen.“




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    Juncker hat Angst um Europa "Die alten Dämonen der nationalistischen Ressentiments sind zurück!" Die dramatische Nacht von Brüssel steckt Jean-Claude Juncker noch sichtlich in den Knochen. Nun gewährt der EU-Kommissionspräsident Einblick in seine Gefühlswelt und offenbart: Ich habe Angst um Europa.

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    Kommentare

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    24.07.15 01:00:43
    Und Juncker finanziert mit dem Steuergeld der europäischen Steuerzahler weiterhin die unbesteuerten griechischen Eliten, die den Großteil letzten 300 Milliarden bekommen haben. Geniestreich ist das definitiv keiner.
    Avatar
    23.07.15 20:39:57
    :rolleyes: Naja,also,ich habs nun mehrmals erlebt,mit den Griechen,ich kann nicht sagen,dass ich voller Hoffnung gewesen wäre,dass ich in den Quellen des Wissens,die Du anzapfst,meinen Durst hätte löschen können,was soll ich mir von anderen Leuten Hintergründe beleuchten lassen,von denen die offensichtlich am wenigsten einen Schimmer haben,aber ich hab es trotzdem eines Blickes gewürdigt,das allerschärfste war der vergeigte Versuch einer Biographie eines Mannes,den man selbst nicht kennt und mutmaßt,ihm etwas andichten zu können,absurd !
    Wenn wir fertig sind,dann hast Du es einmal erlebt,ich einmal mehr,beim nächsten mal wirst Du es am Gestank erkennen,so,wie ich es erkannte,aber es nutzt Dir nichts,weil Regeln,und zwar jede Art Regeln ausgeschaltet werden,wenn Geld ins Ausland geschleppt werden soll,wozu deutsche Rentner und Witwen heimgesucht werden und Reiche zum Feindbild werden,wo ist denn die herbeigefaselte Kapitulation Griechenlands,neue 86 Mrd sollen nun hingeschleppt werden,das Risiko,dass die 1.Mai Feierlichkeiten nun für weitere 3 Jahre fortgesetzt werden ist leider erheblich,die Briten haben uns nen Vogel gezeigt und haben gesagt,sie würden diesen Wahnsinn niemals ihren Steuerzahlern erklären können,die Osteuropäer wollen nicht mitmachen,aus verständlichen Gründen,wir haben den ganzen Kram wieder an der Backe,so siehts aus,jetzt jammern alle,sie hätten es besser machen können,hätten noch mehr Geld ins Ausland geschleppt,aber warte mal ab,wie sie alle den Finger heben,wenn Merkels Flaschenkasse nicht stimmt,da kannste drauf warten!
    So weit,wie es diesmal getrieben wurde,waren wir noch nie,das wird wohl selbst Altkanzler Schmidt zugeben müssen,wenn der zu seiner Zeit nämlich mit Negativzinsen angekommen wäre,dann hätten sie ihm aber nen feuchten Lappen auf die Stirn gelegt,da müsste er sicher selber drüber lachen,man muss sich selbst auskennen und darf sich nicht durch das Gewäsch anderer beeinflussen lassen,dann verliert man auch nicht die Orientierung,klar ist,den Berg geht es immer schwerer rauf als runter,jetzt stell Dir einmal vor,der Trend kehrt sich um,wie damals,wie würde unsere Welt aussehen,mit sagen wir 5-6% Zinsen,also einem normalen Zinssatz,von 13% die Deutschland während der Wiedervereinigung zugemutet wurden,ganz zu schweigen,weiter geht es so ganz sicher nicht,weil die Verschuldung überhand nimmt,dieser Weg fällt also aus !
    Welches Szenario hättest Du denn anzubieten ?
    Avatar
    23.07.15 18:06:11
    ... sieht vieles anders aus

    ... beschränkter ...

    fehlerfrei war früher, grrr
    Avatar
    23.07.15 18:03:37
    ... man kann tagelang dumm rumquatschen, man kann aber auch mal schauen was wirklich Sache ist ...

    Dabei hilft oft ein Blick über den Tellerrand.
    Von außen - ohne EU-Egoismus - sieht vieles abders aus ...

    http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/der-rasende-regie…

    http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Warum-Griechenlan…

    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/jeffrey-sachs-zur-grie…

    Die einen nenne es fester Standpunkt, die anderen begeschränkter Horizont.

    Was wirklich hinter den Kulissen läuft scheint kaum jemanden zu interessieren.

    Naja, Dumme sterben glücklicher ...
    Avatar
    23.07.15 17:54:09
    :rolleyes: Nicht jeder jeden,es sind immer die selben,und immer mit denselben Methoden,an den ersten Orderbetrügereien deutscher,staatsnaher Schand-Banken war die Rückkehr der stinkenden Geldwäsche-Schande zu erkennen,derselbe Ablauf wie vor 40 jahren,noch nicht einmal die Kennnummern und Kürzel der Wertpapiere,mit denen Deutsche Enteignet wurden,hat man ändern müssen,damals haben sie die Leute noch entschädigt,heute waren es wohl zu viele Opfer,ein unbändiger Hass und eine unbeschreibliche Verachtung auf deutschen Wohlstand trieb sie wieder in die Falle,die Reichen waren schuld,was für ein Schwachsinn,als wäre in diesem Land Reichtum und Macht noch getrennt,Umverteilung war ihr einziger schändlicher Antrieb,in einer Transfer-Verbotszone,ich bin schon gespannt,wie Merkel ihre Flaschenkasse wieder in Ordnung bringt,noch treiben die anderen sie an,noch mehr Geld ins Ausland zu schleppen,man frage sich,was die wohl wieder vor hatten,die,die es soweit trieben,dass das BVG sie zurückpfiff,wie weit darf man es in einer Transfer-Verbotszone eigentlich übertreiben,in der der gesicherte Euro den Rentnern und Witwen,die bei der widerrechtlichen Rentenreform enteignet wurden,als Sicherheit hinterlegt wurde ?
    Ich glaube ihm noch nicht einmal,dass er sich Sorgen macht,wie sollen wir diese Leute jemals loswerden,die uns hier ausplündern,gäbe es einen Weg,er würde des nachts kein Auge mehr zu bekommen,wie deutsche Rentner,Witwen und Sparer würde er schlafen,eine gerechte Strafe !

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