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Mal ein Wort zum Euro..
Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de
Ich bin den letzten zwei, drei Tagen nicht müde geworden, das baldige Ende der Dollar-Rally und eine „Wiederauferstehung“ des Euro auszurufen (nun gut: müde bin ich schon, aber das liegt am anspruchsvollen Schlaf-Verhalten des Nachwuchses). Noch ist die Entscheidung nicht gefalllen, aber der heutige Anstieg ist schon mal eine Ansage:
Wir halten uns in der Nähe des 1,10er-Widerstands bislang stabil – das ist also das nächste Level, das es zu knacken gilt.
Im etwas größeren Zeitfenster sieht man, dass der Abwärtstrend noch intakt ist – und derzeit etwa bei 1,1050 verläuft:
Solange wir unter diesem Nievau handeln, sind wir noch nicht „out of the woods“ wie man in den USA sagt („aus dem Gehölz heraus“, frei übersetzt. Oder eben noch „im Wald“, der ja seit dem Mittelalter als dunkel und gefährlich gilt).
Sehen wir uns mal den Wochen-Chart an: hier wird sichtbar, dass die Gemeinschaftswährung eine richtig dicke Unterstützung knapp über der 1,08er-Marke ausgebildet hat. Wenn es nun über die Zone 1,1050/1,11 geht, sind wir vermutlich recht zeitnah schon im Bereich des nächsten Widerstands in der Zone um 1,15. Und wenn die nach oben bricht, sind sogar wieder Kurse von 1,25 möglich:
Was braucht es dazu? Eine Fed, die entgegen der 753mal geäußerten Ansage, die Zinsen anzuheben, die Zinsen eben nicht anhebt – oder nur ein bißchen und dann nie wieder. Soo toll nämlich sind die US-Konjunkturdaten nun wahrlich nicht, der Fall der Rohstoffpreise wirkt dazu noch deflationär, sodass eine Zinsanhebung kaum mit Inflationsgefahren begründet werden kann. Und denkbar ist auch, nachdem Griechenland wohl erst einmal vom Radar verschwinden wird, dass die „Finanz-Meute“ sich nun wieder auf Europa stürzt – wegen den günstigeren Bewertungen und ähnlichem „Blabla“.
Vor ein paar Tagen hat Goldman Sachs schon zum Einstieg getrommelt (manche halten das für einen guten Kontraindikator, weil Goldman das Gegenteil dessen mache, was es öffentlich empfehle – aber das sind extrem böse Zungen, die so etwas behaupten!).
Eines aber ist entscheidend: an den Finanzmärkten spielt nicht die Realität die Hauptrolle, sondern eine von den wesentlichen Playern am Markt (dazu zählt unzweifelhaft Goldman Sachs) kommunizierte Vorstellung über die Welt. Diese Vorstellung aber muss nicht zwingend viel Anhand an der Realität haben – aber sie schafft Kurse! Wie sagten die linken „68er“ so schön: das ist die „normative Kraft des Faktischen“. Und das „Faktische“ sind die Kurse! Kurse schaffen also in gewisser Weise Realität..
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