Rohstoffe
Goldpreis unter 1.000 US-Dollar? Experten rechnen mit dem Schlimmsten!
Gold-Anleger und vor allem Gold-Unternehmen erleben in dieser Woche kein goldenes, sondern eher ihr blaues Wunder. Und es könnte noch härter für sie kommen. Experten rechnen mit dem Schlimmsten.
In der Nacht zum Montag nahmen Spekulanten den Goldpreis ins Visier und stürzten ihn auf ein neues Fünf-Jahrestief. Eine Schockwelle ging durch die Märkte und riss insbesondere die Aktien diverser Gold-Produzenten mit in die Tiefe (siehe: Black Monday für Goldunternehmen – Spekulanten lassen Gold-Träume platzen).
Doch auch in den Tagen danach wollte und will sich der Goldpreis nicht so recht erholen. Am Donnerstag kostete eine Feinunze Gold in London 1.097,40 US-Dollar. Inzwischen kommen selbst eingefleischten Gold-Fans langsam aber sicher Zweifel an der goldenen Zukunft des Edelmetalls. Ist der Goldrausch endgültig vorbei? Experten sagen: JA!
„Das Schlimmste für Gold kommt erst noch“
Viele Analysten sind sich sicher, dass sich der Goldpreis so schnell nicht erholen wird. Denn so plötzlich der Gold-Schock am Montag auch hereinbrach, in Wahrheit handelte es sich um einen Absturz mit Ansage. Die Sorge um China, die anhaltende Inflationsflaute, vor allem aber der wiedererstarkte US-Dollar machen dem Gold zu schaffen (Mehr dazu hier).
Gold-Experten sagen laut „Handelsblatt“ daher düstere Zeiten voraus. Jeffrey Curie warnt: „Das Schlimmste für Gold kommt erst noch.“ Der Preis könne zum ersten Mal seit 2009 wieder unter 1.000 US-Dollar fallen, so der Rohstoffexperte in Diensten von Goldman Sachs.
Interessanterweise hatte Curie 2013 schon einmal eindringlich vor einem Preissturz bei Gold gewarnt. Unbedingt verkaufen, lautete sein damaliger Ratschlag an die Investoren. Kurze Zeit später verzeichnete der Goldpreis einen seiner schlimmsten Abstürze.
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Nun rät er Investoren erneut dazu, das beliebte Edelmetall aus ihrem Portfolio zu verbannen. Für ihn scheint klar: Gold hat ausgedient. „Längerfristig wollen wir diesen Markt definitiv in Richtung fallende Kurse ausspielen“, so Curie, der Gold in einem „strukturellen Bärenmarkt“ sieht. Das treffe aber nicht nur auf Gold zu, sondern auch auf andere Rohstoffe …
Experten und Spekulanten einig: Es hat sich ausgeträumt!
Mit dieser Meinung steht der Goldman Sachs-Analyst nicht alleine. Dem Bericht zufolge rechnen auch Experten von ABN Amro und Société Générale damit, dass der Goldpreis noch in diesem Jahr unter die psychologisch so wichtige Marke von 1.000 US-Dollar fallen wird. Die DZ Bank sieht ebenfalls „klar negative Argumente“ und schraubte ihre Prognose auf Sicht von zwölf Monate auf 990 US-Dollar je Unze herunter.
Aber nicht nur Experten, auch Anleger scheinen das Vertrauen in Gold zu verlieren. Das erkennt man daran, dass sich aktuell kaum jemand auf eine Wette um einen steigenden Goldpreis einlassen will. Laut „Handelsblatt“ hätten noch nie seit der Aufzeichnung im Jahr 2006 weniger Trader auf steigende Goldpreise gewettet als heute. Experten und Spekulanten scheinen sich in Sachen Gold-Träume einig: Es hat sich erst einmal ausgeträumt.