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    Baader Bond Markets  351  0 Kommentare "Europa, was nun?"

    16. Juli 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Obwohl in der Großen Koalition das Wort Grexit bereits jetzt zum Unwort des Jahres 2015 gekürt wurde, sollte man realistisch bleiben und sich nicht irgendwelchen Illusionen hingeben. Bereits wenige Tage nachdem Verhandlungsbereitschaft signalisiert worden ist, scheinen die Staats- und Regierungschefs zur Tagesordnung übergehen zu wollen. Doch dabei wurde die Rechnung ohne Griechenland und somit die dort herrschende Mentalität gemacht. Die Geldgeber warten darauf, dass den gesprochenen Worten nun auch endlich Taten folgen werden. Doch das gesprochene Wort gilt zwar unter Vollkaufleuten, aber anscheinend nicht unter Politikern.

    So gab es bereits bei den ersten Beschlüssen im Parlament kleine, feine, aber nicht unwesentliche Abweichungen gegenüber den mit der Eurogruppe vereinbarten Texten. Dies wird sich auch bei den weiteren Gesetzen und Reformen fortsetzen und die unterschiedlichen Lebensanschauungen zu Tage treten lassen. Der nächste Stresstest ist für unsere Politiker also bereits vorprogrammiert. Ob unter diesen Voraussetzungen eine Einigung bis zum 20. August dieses Jahres gelingen wird, darf sehr stark bezweifelt werden. Griechenland bleibt ein Risiko für die Gesundung der gesamten Eurozone, und daran ändert auch die Hochstufung der Bonität seitens Standard & Poor‘s um zwei Notches auf "CCC+" nicht wirklich etwas. Diese Verbesserung kann nur als Augenwischerei bezeichnet werden, da sich an den Grundproblemen in Griechenland nichts geändert hat und lediglich die Aussicht auf neue Kredite zu dieser Neubewertung geführt hat.

    Ob es sinnvoll ist, einem Staat, der augenscheinlich seit Jahren nicht mit Geld vernünftig haushalten kann, mit neuem Geld unter die Arme zu greifen, ist eindeutig mit Nein zu beantworten. Einem Alkoholiker immer wieder Alkohol zur Verfügung zu stellen, lindert zwar die Symptome, aber zur Gesundung muss man mit einem eisernen Willen eine knallharte Entziehungskur durchziehen. Dass die verantwortlichen Politiker sowie die griechische Bevölkerung dazu willens und in der Lage sind, dieser Beweis wurde bisher nicht erbracht. Somit ist ein Scheitern der Maßnahmen immer noch sehr wahrscheinlich und aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.

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