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    Vermögensverwalter  6982  3 Kommentare Wenn Macht zur Gefahr wird - So ziehen BlackRock und Co. heimlich die Strippen

    Eine US-Studie schlägt Alarm: BlackRock und Co. stellen eine Gefahr für unser kapitalistisches System dar. Leidtragende sind die Verbraucher – sie müssen die Macht der Vermögensverwalter teuer bezahlen.

    Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Gemüsehändler. In ihrer Stadt gibt es insgesamt fünf Gemüse-Großmärkte, zwei davon gehören bereits Ihnen. Aber weil das Geschäft so gut läuft, würden Sie gerne auch noch den dritten und evtl. auch den vierten Markt übernehmen. Was passiert? Das fiktive städtische Kartellamt wird Ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach einen Strich durch die Rechnung machen und die Übernahme verbieten, da Ihre Marktmacht zu groß wäre.

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    Und nun stellen Sie sich vor, Sie sind wieder ein Gemüsehändler. Dieses Mal gehört Ihnen offiziell zwar kein einziger Großmarkt. Allerdings halten Sie Anteile an vier der fünf Gemüsemärkte. Was passiert? Befindet sich unsere fiktive Stadt in Deutschland, würden die Wettbewerbshüter auch hier eine eventuelle Monopolbildung prüfen. Liegt die Stadt dagegen außerhalb der Bundesrepublik, passiert höchstwahrscheinlich gar nichts und Sie können als Gemüse-Mogul nach Belieben schalten und walten.

    BlackRock und Co. lassen die Preise steigen

    So ungefähr muss man sich das Geschäftsmodell von großen Vermögensverwaltern wie BlackRock, Fidelity oder State Street  vorstellen. In der Öffentlichkeit taucht ihr Name kaum auf. Tatsächlich aber reichen die Fäden ihrer Spinnennetze in die entlegendsten Winkel aller Branchen. US-Ökonomen haben nun herausgefunden: Unternehmensbeteiligungen der Vermögensverwalter kommen die Verbraucher teuer zu stehen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sind BlackRock und Co. an mehreren Unternehmen einer bestimmten Branche beteiligt, schränkt dies den Wettbewerb ein – und die Preise steigen.

    Forscher der Universität Michigan hatten die Beteiligungen der drei genannten Vermögensverwalter an amerikanischen Fluggesellschaften untersucht. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass Flugtickets je nach Flugroute um drei bis fünf Prozent teurer waren als bei getrennter Eigentümerschaft.

    Warum das so ist, wird an unserem Gemüse-Beispiel deutlich:

    In einer freien Marktwirtschaft konkurrieren verschiedene Wettbewerber um die Gunst der Kunden. Diese können sich aufgrund des Konkurrenzkampfes über sinkende Preise freuen. Wenn Sie nun aber als Gemüse-Mogul an mehreren Gemüseläden beteiligt sind, werden Sie diesen Konkurrenzkampf nicht mit harten Bandagen, sondern eher mit Samthandschuhen führen. Ihnen ist nämlich daran gelegen, dass alle Läden gut laufen und Gewinne erwirtschaften. Einen allzu starken Preiskampf würden Sie dagegen tunlichst vermeiden, um ihren Ertrag nicht zu gefährden.

    Vor diesem Grund ist es in der Tat bedenklich, wenn große Vermögensverwalter im Hintergrund die Fäden ziehen. Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, kontrollieren sie bereits zentrale Industriezweige. So ist BlackRock wichtigster Anteilseigner der drei größten US-Banken und der Deutschen Bank. Auch bei Apple und Microsoft steht BlackRock ganz oben auf der Liste der Investoren. „Es ist die Kombination von Größe und Diversifizierung, die zu dem Problem führt“, zitiert das Magazin Martin Schmalz, Ökonom und Leiter der Fluglininien-Studie.

    Wettbewerbshüter lassen Vermögensverwalter gewähren

    Es ist aber auch ein Problem mangelnder Kontrolle. Wie oben bereits erwähnt, lassen Wettbewerbshüter den Vermögensverwaltern bislang weitgehend freie Hand. Im Gegensatz zu Fusionen oder Übernahmen werden mehrfache Beteiligungen nur selten geprüft.

    Experten fordern deshalb schon länger strengere Regeln für mehrfache Beteiligungen. Auch die EU-Kommission würde die Befugnis der Wettbewerbshüter gerne ausweiten. Als Vorreiter gilt Deutschland. Hier kontrolliert das Bundeskartellamt auch Minderheitsbeteiligungen. Ein Modell, das nun Schule machen könnte … oder vielmehr: sollte.



    wallstreetONLINE Redaktion
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