checkAd

    Anleihen  586  0 Kommentare Investoren geben sich tiefenentspannt

    24. Juli 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Läuft insbesondere mit Griechenland alles nach Plan, dann stehen Anlegern in den Sommerwochen nach Meinung von Händlern ereignisarme Zeiten am Rentenmarkt bevor. "Obwohl die eigentlichen Verhandlungen mit Athen über das dritte Hilfspaket erst bevor stehen, haben die Märkte das Thema bereits abgehakt", beobachtet Arthur Brunner. Die großen Wellen seien damit abgeebbt. "Der Rentenhandel ist zur Normalität zurückgekehrt."

    Ein steiniger Weg

    Ganz so reibungslos wie es zuweilen scheint wird die Rettung Griechenlands nach Ansicht von Klaus Stopp aber nicht vollzogen werden. "Bereits bei den ersten Beschlüssen im griechischen Parlament gibt es kleine, feine, aber nicht unwesentliche Abweichungen gegenüber den mit der Eurogruppe vereinbarten Texten." Dies werde sich vermutlich wie ein roter Faden durch weitere Gesetze und Reformen ziehen, womit der nächste Stresstest für unsere Politiker bereits vorprogrammiert sei. Für den Händler der Baader Bank bleibt Griechenland ein Risiko für die Gesundung der gesamten Eurozone.

    Noch ist nichts entschieden

    Die Gefahr eines Grexits wurde mit der erwarteten Regelung zwischen Tsipras und den Geldgebern nach Meinung von Stopp lediglich ins kommende Jahr verlagert. Das sieht die Mehrheit von Bloomberg befragter Ökonomen zum Thema ebenso. Nur 29 Prozent der Teilnehmer schätzten die Gefahr eines Grexits bis Ende 2016 als gebannt ein, 71 Prozent hielten den Austritt aus der Währungsgemeinschaft in dieser Zeitspanne für möglich.

    Lesen Sie auch

    Dem Kind einen anderen Namen geben

    Auch das Thema Schuldenerlass für Hellas sei trotz Merkels ablehnender Haltung nicht vom Tisch. Der Internationale Währungsfonds (IWF) verknüpfe eine Beteiligung an weiteren Krediten für Griechenland mit einem Schuldenschnitt. Denn die Verbindlichkeiten der Regierung könnten nach Meinung der mächtigen Organisation auf 200 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt anwachsen. Sondereffekte hätten die Quote zwar auf 168,8 Prozent gedrückt. 301,5 Milliarden Euro Schulden seien für Hellas jedenfalls nicht zu stemmen. Nun habe die Bundeskanzlerin Verhandlungen über längere Kreditlaufzeiten und geringere Zinsen in Aussicht gestellt. "Eine solche langfristige Verschiebung käme aber einem Schuldenschnitt gleich", erklärt Stopp. Man nenne das Kind eben anders und zögere die Lösung des Problems nur hinaus. "Sollte Griechenland im kommenden Jahr tatsächlich den Euroraum verlassen, wären mindestens 240 Milliarden Euro aus den Taschen der Steuerzahler weg." Das entspreche dann einem Schuldenschnitt von 100 Prozent.

    Seite 1 von 2



    Börse Frankfurt
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Anleihen Investoren geben sich tiefenentspannt 24. Juli 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Läuft insbesondere mit Griechenland alles nach Plan, dann stehen Anlegern in den Sommerwochen nach Meinung von Händlern ereignisarme Zeiten am Rentenmarkt bevor. "Obwohl die eigentlichen Verhandlungen …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer