checkAd

    IWF-Forderung  2422  1 Kommentar Schuldenerlass für Griechenland - Was führt der IWF im Schilde?

    Es geht vorwärts. Am Dienstag startet Athen in die Gespräche mit den europäischen Geldgebern. Ziel der Verhandlungen: Ein drittes Hilfspaket. Der Internationale Währungsfonds wiederholt derweil beinahe täglich seine Forderung nach Schuldenerlässen. Warum eigentlich?

    Wenn die Verhandlungen am Dienstag starten, geht es in erster Linie ums Geld. 86 Milliarden Euro soll Griechenland bekommen. Die Voraussetzungen, um Verhandlungen aufzunehmen, habe Athen nach Meinung der Geldgeber erfüllt. In den vergangenen beiden Wochen verabschiedete das Parlament trotz Abweichlern in den Reihen von Syriza die geforderten Reformpakete (siehe hier).

    Wenn die Verhandlungen am Dienstag starten, dürfte aber auch – mal wieder – über Schuldenerleichterungen für Griechenland gesprochen werden. Auch wenn einige Euro-Länder, allen voran Deutschland, davon nichts hören wollen: Eine Diskussion über den Erlass oder zumindest die Erleichterung von Schulden werden sie wohl nicht verhindern können. Das liegt nicht zuletzt am Internationalen Währungsfonds (IWF). Der fordert nämlich beharrlich das, was auch die griechische Regierung immer wieder betont: einen Schuldennachlass.

    Die Intention mit der der IWF auf Schuldenerleichterungen pocht, dürfte sich derweil von der Intention der griechischen Politiker klar unterscheiden. IWF-Chefin Christine Lagarde hat vor allem das Wohl des IWF und damit auch das eigene Wohl im Sinn, wenn sie fordert, die Euroländer sollten Griechenland zumindest Teile der Schulden erlassen. Denn: Je geringer die griechische Schuldenlast, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass Athen die Kredite des IWF bedient. Betreibt der IWF also ein „falsches Spiel“, wie es die „Wirtschaftswoche“ glaubt?

    Die Forderung unterstützt der IWF mit dem Hinweis, die griechische Staatsschuld würde in den beiden kommenden Jahren auf knapp 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Das ist enorm. Und deutlich mehr als bisherige Prognosen prognostizieren.

    Doch bei der Eurogruppe stoßen die Forderungen des IWF oft auf Unverständnis. „Der IWF betont den Schuldenstand und lässt andere Indikatoren für die Schuldentragfähigkeit außer Acht“, zitiert die Zeitung einen EU-Beamten. Der Hintergrund: Die Konditionen, zu denen Athen Kredite von den europäischen Gläubigern bekommt, sind extrem günstig.

    Während der ersten zehn Jahren Laufzeit zahlt Griechenland gar keine Zinsen, die Laufzeit beträgt mindestens 30 Jahre. Auch für die Gelder aus dem zweiten Hilfspaket muss Griechenland derzeit nur 1,35 Prozent Zinsen zahlen, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Im Gegensatz dazu verlangt der IWF 3,6 Prozent Zinsen.





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    IWF-Forderung Schuldenerlass für Griechenland - Was führt der IWF im Schilde? Es geht vorwärts. Am Dienstag startet Athen in die Gespräche mit den europäischen Geldgebern. Der Internationale Währungsfonds wiederholt derweil beinahe täglich seine Forderung nach Schuldenerlässen. Warum eigentlich?

    Disclaimer