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     899  0 Kommentare Der China-Crash und die DAX-Hysterie

    Als Auslöser für den vorvorgestrigen Einbruch des DAX wird die Entwicklung des chinesischen Aktienmarkts genannt. Der Shanghai Composite Index war vorgestern um 8,5 Prozent in die Tiefe gerauscht, nachdem er sich zuvor von dem stärkeren Einbruch im Juni wieder etwas erholt hatte. Denn schon von Mitte Juni bis Anfang Juli verlor der Index ca. 35 Prozent seit seinem jüngsten Hoch.

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    Hier sehen Sie ganz rechts die große rote Kerze. Diese erscheint zunächst im Vergleich zum Einbruch zuvor wenig spektakulär. Aber gut, es könnte ja sein, dass dieser Einbruch weitergeht und niemand weiß, wie tief er die Kurse noch treibt. Dabei sieht der Chart auch so schon mehr als beunruhigend aus. 35 Prozent Verlust in nicht einmal drei Wochen!

    Ich habe die Meldungen dazu im Urlaub gelesen – der Vergleich mit dem Börsencrash 1929 in den USA, dem Einbruch des Neuen Markts hierzulande und einige andere Horrorszenarien, die geeignet sind, dem informierten Börsianer aufs Gemüt zu schlagen.

    Und ohne Frage ist China ein wichtiger Absatzmarkt für viele der großen, weltweit agierenden Firmen, auch unserer Autoindustrie. Was geschieht also, wenn China einen dramatischen Crash hinlegt und in eine tiefe Rezession abgleitet oder gar eine ähnliches Entwicklung wie Japan nach 1990 hinlegt, also in eine langjährige Deflation abrutscht? Wird ein Weltwirtschaftswachstum ohne China möglich sein?

    Diese und andere Fragen geben viel, sehr viel Phantasie für alle möglichen Horrorszenarien. Witzig ist, dass man jetzt im Zusammenhang mit dem Einbruch in China liest, dass alles, was da in Griechenland geschehen sei, im Vergleich zu China doch völlig unbedeutend sei, da die Wirtschaftsleistung Griechenlands im Vergleich zu China geradezu unbedeutend – also quasi ein Sandkorn in der Wüste - sei. Seltsam, dass solche Aussagen jetzt in den Medien auftauchen, nachdem Griechenland aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Ich frage mich dann als Leser doch, warum sich die Medien und Anleger dann all die Wochen und Monate so sehr mit diesem Sandkörnchen beschäftigt haben, wo anderswo doch offenbar die Welt zusammenbricht.

    Hysterie, ick hör dir trapsen

    Ich kann Ihnen diese Frage tatsächlich beantworten: Weil die Börse von der Grundveranlagung zur massiven Hysterie neigt. Nachdem jetzt Griechenland vom Tisch ist, muss das nächste Thema her, das geeignet ist, Angst und Schrecken zu verbreiten. Und da kommt China gerade recht.

    Doch warum reagieren die Kommentatoren immer so heftig? Ganz einfach: Weil der Mensch dazu neigt, erst einmal sämtliche Gefahren abzuklopfen, bevor er sich sicher fühlt. Und nur wenn er sich sicher fühlt, wird er Geld investieren. Das Problem als Börsianer dabei ist, dass genau dann, wenn keine Gefahren mehr da sind, man sich also wirklich sicher fühlt, der schlechteste Zeitpunkt zum Investieren ist. Denn meistens, wenn irgendwann einmal alle Gefahren vom Tisch sind, steht die Börse logischerweise an ihrem Hochpunkt!

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
    Der China-Crash und die DAX-Hysterie Als Auslöser für den vorvorgestrigen Einbruch des DAX wird die Entwicklung des chinesischen Aktienmarkts genannt. Der Shanghai Composite Index war vorgestern um 8,5 Prozent in die Tiefe gerauscht, nachdem er sich zuvor von dem stärkeren Einbruch …

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