Innerer Markt
Der innere Markt deutet auf die Defensive
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
kaum ist das Thema Griechenland etwas aus den Medien verschwunden, wird deutlich, welches die wichtigeren Gründe für die Schwäche der vergangenen Wochen waren. Denn falls China wirklich in eine Finanzkrise schlittern sollte (wovon ich überhaupt nicht ausgehe) und sich das Wachstum noch weiter abkühlt, bekommt die deutsche Exportindustrie mindestens einen Husten. Die heutige Revision der Absatzzahlen von VW ist dafür das erste Anzeichen. Immerhin erwirtschaftet VW 60 % seines Gewinnes nach Steuern in China. Kein Wunder, dass sich die Anleger schon seit Wochen um das chinesische Wachstum sorgen.
Insofern war es auch kein Zufall, dass der US- Transportsektor, auf dessen Schwäche ich hier mehrfach hingewiesen habe, sich stark divergent zu den übergeordneten Indizes entwickelt hat. Immerhin ist der Transport von Rohstoffen, Halbzeugen und fertigen Waren eine der wirtschaftlichen Entwicklung vorauseilende Tätigkeit. Auch diesmal hätte es nicht geschadet die Warnung der schwachen Transportaktien nicht zu überhören.
Aber natürlich ist es egal für uns Anleger, aus welchen Gründen die Kurse steigen oder fallen. Der aktuelle Chart eine Aktie oder eines Index spiegelt die heutigen Erwartungen der Marktteilnehmer in die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens oder Landes.
Daher verfolge ich hier auch des Öfteren die wichtigen Risikoindikatoren des inneren Marktes. Aktienmärkte tendieren dazu, zwischen extremen Zuständen hin und her zu pendeln. Während einer freundlichen Marktphase steigen etwa 85 % aller gehandelten Aktien - und umgekehrt in einer Baisse.
Entsprechend zeigt Ihnen der folgende Indikator, ob Sie eher defensiv oder offensiv aufgestellt sein sollten. Oder auch ganz einfach, ob der Markt von der Nachfrage oder dem Angebot gelenkt wird.
Seit einigen Wochen sind übergeordnet ganz eindeutig die Verkäufer am Ball. Nachdem zu Beginn des Jahres noch etwa 75 % der an der NYSE gehandelten Aktien auf einem Kaufsignal der P & F Technik notierten, hat sich diese Anzahl seither kontinuierlich verringert. Die Marktbreite hat sich verschlechtert und heute handeln nur noch 48 % der Aktien auf einem Kaufsignal.
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Systematisch wird Kapital abgezogen, große Anleger kehren dem Markt den Rücken zu und immer mehr Aktien verlieren eine ihrer wichtigsten Unterstützungen.
Es macht also derzeit keinen Sinn, sehr aggressiv vorzugehen und zu hoffen, dass dies bereits der Boden sei. Langfristig ist es erfolgreicher diszipliniert abzuwarten, bis wieder systematisch Geld in den Markt fließt.
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