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    Mako Investment  5304  2 Kommentare Wie ein Hedgefonds unglaubliche 95 Prozent seines Vermögens verlor

    Einst war Mako Investment ein erfolgreicher Stern am Finanzhimmel. Investoren buhlten um die Gunst des Hedgefonds. Doch statt Geldgeber kreisen heute eher die Pleitegeier.

    London, wir schreiben das Jahr 2008. In den Büros von Mako Investment laufen die Telefone heiß. Trotz Finanzkrise herrscht eine geradezu euphorische Stimmung. Ein Glückwunsch hier, ein Schulterklopfen da, Investoren aus aller Welt gratulieren dem Hedgefonds zu seiner unglaublichen Jahresperformance. Tatsächlich ist das, was die Londoner Hedgefondsmanager geschafft haben, eine kleine Sensation. Während die gesamte Branche im Durchschnitt 19 Prozent Verlust machte, gelang es dem Pelagus Capital Fund, dem Aushängeschild von Mako, eine Rendite von 33,1 Prozent zu erzielen. Und das in einer Zeit, in der die Insolvenz eines gewissen Lehman Brother gerade die Finanzwelt aus ihren Angeln hob.

    London, wir schreiben das Jahr 2015. Wieder wollen die Telefone in den Büros von Mako einfach nicht aufhören zu klingeln. Doch von Euphorie fehlt dieses Mal jede Spur. Keinem ist in diesen Tagen nach Lachen zumute. Und wenn doch, dann muss es eindeutig am schwarzen britischen Humor liegen. Vielleicht ist es aber auch die pure Verzweiflung. Die Verzweiflung darüber, dass der Hedgefonds 95 Prozent seines Vermögens verloren hat.

    Flaggschiff verliert über eine Milliarde US-Dollar

    Es klingt wie aus einem schlechten Film, doch für Mako ist es bittere Realität. Der einstige Hoffnungsträger, der in Zeiten der Finanzkrise unglaubliche Renditen einfuhr, ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Von den 1.14 Milliarden US-Dollar, die der Pelagus Capital Fund 2012 verwaltete, sind - Stand Juni 2015 - gerade mal 59 Millionen übrig geblieben. Das berichtet das „Wall Street Journal" untere Berufung auf einen Investorenbrief. Demnach habe das Flagschiff von Mako mittlerweile unglaubliche 95 Prozent seiner Assets eingebüßt.

    Schuld am Vermögensverlust sine eine über Jahre hinweg enttäuschende Performance und ein daraus resultierender Kapitalabfluss. In den vergangenen 12 Monaten habe der Pelagus Fonds in jedem Monat Verluste eingefahren. Insgesamt summierten sich die Verluste im vergangenen Jahr auf ein Minus von 4,1 Prozent. Aktuell stehe Pelagus bei minus 3,4 Prozent, heißt es in dem Bericht.

    QE wird zum Sargnagel der Hedgefonds

    Tatsächlich handelt es sich bei Mako nur um die Spitze des Eisbergs. Auch andere Hedgefonds, die sich wie Mako auf Anleihen spezialisiert haben, leiden unter einem schwierigen Marktumfeld. Die Zentralbanken haben ihnen mit ihren Quantitative Easing-Programmen gewissermaßen den Volatilitätshahn zugedreht. Die niedrigen Zinsen tun ihr Übriges und machen es den Anleihe-Hedgefonds geradezu unmöglich, vernünftigen Profit zu erzielen. Laut „WSJ“ liegen sie im ersten Halbjahr 2015 gerade mal 2,1 Prozent im Plus, nachdem sie in den Jahren 2013 und 2014 magere 1,2 Prozent erwirtschaften konnten.

    Auch Bruno Usai, Chefanleger bei Mako, führt die Verluste seines Arbeitgebers auf Nullzinsen in Kombination mit einer geringen Volatilität im Markt zurück. Dennoch lässt sich das katastrophale Ergebnis nicht allein mit einem schwierigen Marktumfeld erklären. Vielmehr scheinen auch schlichtweg strategische Fehlentscheidungen mitverantwortlich zu sein. Das räumt der Hedgefonds in seinem Brief an die Investoren ein. Darin heißt es, man habe unterschätzt, wie sehr die Griechenland-Krise den Staatsanleihemarkt treffen würden. Konkret hat sich der Hedgefonds wohl mit Put-Optionen verspekuliert und damit die Chance vertan, den plötzlichen Zinsanstieg für sich zu nutzen (siehe: Bundesanleihen mutieren zum Billionengrab). Nähere Details nannte Mako aber nicht.




    wallstreetONLINE Redaktion
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