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    Vorstandswoche  1225  0 Kommentare Wer kauft T-Online?

     

    Die Deutsche Telekom plant den Verkauf von T-Online. Mit dem reichweitenstarken Internetportal steht auch der dazugehörige Onlinevermarkter Interactive Media zur Disposition. Zuletzt wurde der Axel Springer Konzern als einer der aussichtsreichsten Kaufinteressenten für T-Online gehandelt. Springer-Chef Mathias Döpfner erteilte dieser Spekulation jüngst eine Absage. „Eine Übernahme von T-Online ist sehr unwahrscheinlich", sagt Döpfner. Wie uns Branchenkreise berichten, soll sich inzwischen Udo Müller, Vorstandschef der Ströer Media SE für T-Online mitsamt der Interactive Media stark interessieren. Das Unternehmen wollte dies indes auf unsere Nachfrage nicht kommentieren.

    Die Kölner sind einer der großen Anbieter für Out-of-Home- und Online-Werbung und bieten den werbungtreibenden Kunden individualisierte und voll integrierte Premium-Kommunikationslösungen an. Ströer vermarktet über 290.000 Außenwerbeflächen und mehrere tausend Webseiten in Europa. Mit einem breitgefächerten Angebot an Branding- und Performance-Lösungen ist Ströer heute ein reichweitenstarker Media-Vermarkter. Interactive Media würde bestens zu den Kölnern passen. Ströer wäre damit mit erheblichem Abstand der Branchenprimus und würde die Vermarktungseinheit von Springer (ASMI) weit hinter sich lassen. Im Ranking der Vermarkter belegt Ströer Platz eins, gefolgt von Interactive Media und ASMI.

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    Wie zu hören ist, erwirtschaftet T-Online einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro und ein EBITDA im zweistelligen Millionen Euro-Bereich. 2014 erzielte Ströer einen Umsatz von 721 Millionen Euro, ein EBITDA von fast 150 Millionen Euro und einen bereinigten Jahresgewinn von mehr als 56 Millionen Euro. Im laufenden Jahr rechnet Müller mit weiteren Rekorden. 2015 läuft bisher so stark, dass Müller jüngst seine Prognose für den Gewinn angehoben hat. Das EBITDA soll auf mindestens 180 Millionen Euro klettern. Der Umsatz soll im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich wachsen. Auf der jüngsten Hauptversammlung prognostizierte der CEO seine Ziele für das Jahr 2017. Spätestens dann soll der Umsatz die Marke von eine Milliarde Euro erreichen. Das EBITDA soll auf eine Viertelmilliarde Euro expandieren. Mit dem Kauf von T-Online würde Müller seinem Ziel sehr schnell nahe kommen. Organisch halten wir die Ziele 2017 für ambitioniert. Aber Ströer ist in der Vergangenheit schon stark über Zukäufe gewachsen und wird dies in der Zukunft unverändert tun.

    Leisten kann sich Müller den Kauf von T-Online. Per Ende März 2015 beträgt die Nettoverschuldung mehr als 300 Millionen Euro. Im Verhältnis zum EBITDA ist das nicht zu viel. Wir schließen aber auch nicht aus, dass Müller eine Kapitalerhöhung um bis zu zehn Prozent des Grundkapitals platziert. Das würde den Kölnern derzeit rund 200 Millionen Euro frisches Geld in die Kasse spülen. Nebenbei steigt der Freefloat und Ströer dürfte noch in diesem Jahr in den MDAX aufsteigen. Vor fast exakt fünf Jahren ist Ströer an die Börse gegangen. Schon damals sagte Müller, dass er in den MDAX aufsteigen will. Mutig. Vorstände erzählen immer gerne sehr viel. Nur mit dem „liefern“ klappt es nicht immer so ganz. Müller hat geliefert.

    Die ersten Aktien des Unternehmens wurden im Jahr 2010 an der Börse zu 20 Euro gehandelt. In der Folge ging es abwärts. Im Tief war die Aktie vor zwei Jahren zu sieben Euro zu haben. Danach folgte eine sensationelle Rallye. Aktuell handelt das Papier bei 44 Euro. Die Aktie notiert auf Rekordhoch. Der Börsenwert hat die Marke von zwei Milliarden Euro geknackt. Günstig ist das Papier nunmehr natürlich nicht mehr. Für dieses Jahr bezahlen Anleger das elffache EBITDA. 2017 sinkt es auf acht. Stolz! So reichlich viel Platz oben sehen wir derzeit nicht. Das würde ein möglicher Kauf von T-Online auch nicht zwingend ändern. Der Aufstieg in den MDAX könnte dem Papier indes nochmals ein wenig Flügel verleihen.

    Alles in allem ist Ströer ein sehr gutes Unternehmen. Die Aktie ist für uns aber momentan kein Kauf. Wir raten hier, zunächst Rückschläge abzuwarten.

    www.vorstandswoche.de

     

     




    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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