checkAd

    ROUNDUP 2  286  0 Kommentare Billig-Kerosin und Streikpause helfen Lufthansa - Preiskampf hält an

    (neu: Aussagen zu Hybridanleihe, Konkurrenz, Aktienkurs, Analystenstimmen)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Billiges Kerosin und die Streikpause der Gewerkschaften haben der Lufthansa überraschend viel Rückenwind gebracht. Im ersten Halbjahr konnte Europas größte Fluggesellschaft ihren operativen Gewinn daher mehr als verdoppeln. Zu einer Abkehr vom eingeleiteten Sparkurs sieht der Vorstand dennoch keinen Grund. Der Verfall der Ticketpreise werde im zweiten Halbjahr anhalten und sich möglicherweise noch verstärken, warnte Finanzchefin Simone Menne bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Donnerstag in Frankfurt.

    An der Börse wurden die Nachrichten zunächst mit Begeisterung aufgenommen. Die Lufthansa-Aktie sprang am Morgen kurzzeitig um mehr als drei Prozent in die Höhe, lag aber am frühen Nachmittag mit minus 0,20 Prozent auf 12,635 Euro nur noch hinteren Drittel des Dax . Zum Vergleich: Der irische Billigflieger Ryanair ist an der Börse fast dreimal so viel wert wie die Lufthansa.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Deutsche Lufthansa AG!
    Long
    6,12€
    Basispreis
    0,55
    Ask
    × 13,08
    Hebel
    Short
    7,03€
    Basispreis
    0,48
    Ask
    × 12,90
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    GEWINNZIEL BESTÄTIGT

    Analyst Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet spricht von starken Ergebnissen. Commerzbank-Experte Johannes Braun zweifelt jedoch daran, dass es für die ehemalige Staatsfluglinie so positiv weitergeht.

    Der Vorstand um Konzernchef Carsten Spohr sieht sich immerhin in seiner Prognose für 2015 bestätigt. Das bereinigte Ebit soll von 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr auf mehr als 1,5 Milliarden steigen. Allerdings sind Belastungen durch Streiks hier nicht berücksichtigt. Seit Jahresbeginn belaufen sich diese auf 100 Millionen Euro, im zweiten Quartal verzichteten die Gewerkschaften nach dem Absturz der Germanwings-Maschine auf weitere Ausstände.

    Entlastung sieht Menne bei den Treibstoffkosten. Diese dürften im laufenden Jahr mit 6,0 Milliarden Euro um 200 Millionen geringer ausfallen als zuletzt gedacht. Auf diesen Trend will sich Menne aber nicht verlassen. Der Wettbewerb in Europa werde wegen der Billigflieger wie Ryanair und Easyjet härter, auch auf den Asienstrecken verschärfe sich die Konkurrenz.

    Lesen Sie auch

    KRÄFTIGER GEWINNSPRUNG

    Im ersten Halbjahr verhalfen vor allem die niedrigen Treibstoffpreise der Lufthansa nach oben. Während der Umsatz - getrieben vom schwachen Euro - um 8,5 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro stieg, sprang der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) um 163 Prozent auf 468 Millionen Euro nach oben. Dabei musste die Lufthansa gut 300 Millionen Euro weniger für Kerosin ausgeben. Für die Durchschnittserlöse im Passagiergeschäft ging es dabei nur dank des schwachen Euro nach oben. Ohne den Währungseffekt wären sie gesunken.

    Unter dem Strich verdiente die Lufthansa sogar 954 Millionen Euro nach einem Verlust von 79 Millionen ein Jahr zuvor. Dies lag jedoch zur Hälfte an einem Finanzgeschäft aus dem März, bei dem sich die Lufthansa von ihrer Beteiligung an der US-Fluggesellschaft Jetblue getrennt hatte.

    Aber auch im laufenden Geschäft ging es deutlich nach oben. Die Kernsparte Lufthansa Passage inklusive Germanwings sowie die Schweizer Tochter Swiss steigerten ihre Gewinne deutlich. Austrian Airlines konnte ihren Verlust zumindest verringern. Auch bei der Wartungssparte Lufthansa Technik und den Bordverpflegern der LSG Sky Chefs lief es besser. Lufthansa Cargo verdiente auf Halbjahressicht mehr, musste im zweiten Quartal aber Federn lassen.

    STREIT UM BETRIEBSRENTEN UNGELÖST

    Auch bei den milliardenschweren Pensionslasten verbuchte die Lufthansa eine Erholung. In der Summe lagen sie mit 6,6 Milliarden Euro zwar weiterhin auf einem hohen Niveau. Allerdings belasteten sie das Eigenkapital nicht mehr so stark, hier hilft der Lufthansa das zuletzt leicht gestiegene Zinsniveau. Die zuletzt eingebrochene Eigenkapitalquote erholte sich zur Jahresmitte auf 17,5 Prozent und lag damit höher als Ende 2014.

    Dennoch will die Konzernspitze die Betriebsrenten weiterhin auf Festzuschüsse umstellen und nicht mehr die absolute Rentenhöhe garantieren. Die zwischenzeitlich geplante Hybridanleihe zur Beschaffung frischen Kapitals sei aber auf unbestimmte Zeit verschoben worden, sagte Menne.

    Der Tarifkonflikt mit den Piloten, der sich neben der Rentenproblematik auch um den Aufbau der Billigmarke Eurowings dreht, ist noch nicht gelöst. Menne begrüßte die Gesprächsbereitschaft der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, die dem Konzern ein neues Angebot zur Einigung vorgelegt hatte. Zu Details wollte sich die Managerin aber noch nicht äußern./stw/ceb/stk/fbr




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP 2 Billig-Kerosin und Streikpause helfen Lufthansa - Preiskampf hält an Billiges Kerosin und die Streikpause der Gewerkschaften haben der Lufthansa überraschend viel Rückenwind gebracht. Im ersten Halbjahr konnte Europas größte Fluggesellschaft ihren operativen Gewinn daher mehr als verdoppeln. Zu einer Abkehr vom …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer