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    Grüner Fisher  193  0 Kommentare "Korrekturen sind prima!"

    30. Juli 2015. FRANKFURT (Grüner Fisher). Der aktuelle Bullenmarkt lässt sich in vielen Aspekten mit der Aufwärtsbewegung der 90er Jahre vergleichen. Krisen und Korrekturen verängstigen immer wieder Anleger und verhindern so, dass sie tatsächlich nachhaltig vom Bullenmarkt in seiner Gesamtheit profitieren. Durch falsche Ängste, die sich erst im Laufe der Zeit als unberechtigt herausstellen, wird der Bullenmarkt oft erst als solcher identifiziert, wenn er schon zu Ende ist. Die Neunziger Jahre wirken in der Rückbetrachtung wie ein „goldenes Jahrzehnt“, doch für Anleger war das zur damaligen Zeit keineswegs einfach.

    Anleger werden auch in diesem Bullenmarkt immer wieder auf die Probe gestellt. In der Nachbetrachtung zeigt sich: Je größer die Angst, desto größer die langfristigen Chancen. Immer wieder markieren besonders ängstliche Phasen die außerordentlich guten Einstiegsmöglichkeiten. Aus europäischer Sicht ist hier die Eurokrise 2011 zu nennen. Erstaunliche Gewinne waren in den vergangenen vier Jahren im europäischen Aktienmarkt möglich. Aus amerikanischer Sicht sind vor allem die Jahre 2011 und 2012 von großen Sorgen geprägt. Die Fiskalklippe, die Anhebung der Schuldenobergrenze – Staatspleite voraus! Seither sind die USA das Zugpferd des globalen Bullenmarkts. Was kann man aus diesen Zusammenhängen für die heutige Situation „lernen“?

    Angst als Chance

    Auch heute beobachten wir wieder zahlreiche Ängste. Die Skepsis bleibt ein Dauergast an den Börsen. Zu den endlosen Diskussionen um Griechenland und einem möglichen Grexit gesellt sich nun China in den Nachrichten dazu. Die Medien deklarieren: „China befindet sich in der Krise!“. Die Kurse an den chinesischen Aktienmärkten sind seit Anfang Juni um ein Drittel gefallen, der Einkaufsmanagerindex notierte im Juli so gering wie seit Monaten nicht mehr. Hier besteht kein Grund zur Sorge. Die verbreitete Angst um die Ansteckungsgefahr ist unbegründet.

    Bringt China den Bullenmarkt ins Wanken?

    Die Kategorisierung der chinesischen Aktien macht eine Ansteckung der globalen Aktienmärkte unwahrscheinlich. Chinas Aktien sind in zwei Hauptkategorien unterteilt: A-Aktien des chinesischen Festlandes, die an der Shanghai Stock Exchange und Shenzhen Stock Exchange in Yuan gehandelt werden und nur für chinesische Staatsbürger und qualifizierte ausländische Investoren aus dem institutionellen Bereich erhältlich sind. Zudem gibt es die H-Aktien des chinesischen Festlandes, die an der Hong Kong Stock Exchange gehandelt werden und auch für internationale Privatanleger zugänglich sind. Die wilde Achterbahnfahrt lässt sich hauptsächlich an der Entwicklung der A-Aktien ablesen, die mit den global gehandelten Aktien nur gering korrelieren. Zusammenfassend lässt sich sagen: Was in China passiert, bleibt in China.

    Chinas BIP-Wachstum hat das offiziell erwartete Ziel von 7 Prozent im zweiten Quartal 2015 erreicht. Eine Menge! Es würde uns kaum überraschen, wenn Chinas Wirtschaftswachstum weiterhin etwas an Geschwindigkeit verliert, aber eine harte Landung bzw. eine Rezession erscheint uns dennoch unwahrscheinlich. China sollte weiterhin außerordentlich zum globalen Wachstum beitragen.

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    Fazit

    Die Angst an den Märkten zeigt sich wieder verstärkt. Der Bullenmarkt sowie die weltweite Konjunktur sind intakt. Stärke wird nicht wahrgenommen, Schwäche wird überinterpretiert. Dies zeigt uns eindeutig, dass es nicht an der Zeit ist, sich auf ein Ende des Bullenmarktes einzustellen. Je größer die Angst am Markt, desto „günstiger“ die Einstiegschance für langfristige Investoren – denn Anleihen und Festgelder sind zurzeit keine ernstzunehmenden Alternativen für den langfristigen Vermögensaufbau.

    Weitere umfangreiche Auswertungen und überraschende Ergebnisse sind in unserer Kapitalmarktprognose für 2015 erhältlich. Sie können sich diese Prognose unter www.gruener-fisher.de anfordern.

    von Thomas Grüner, Grüner Fisher Investments
    © 30. Juli 2015

    Thomas Grüner ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Sein Partner Ken Fisher ist seit über 30 Jahren „Forbes“-Kolumnist und warnte im März 2000 rechtzeitig vor dem Platzen der New-Economy-Blase. Ken Fisher zählt zu den 400 reichsten US-Amerikanern und belegt auf der aktuellen „Forbes“-Rangliste Platz 225. Fisher Investments verwaltet momentan mehr als 60 Milliarden US-Dollar. 

    Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.




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