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T-Mobile US will noch mehr Kunden anlocken - Gewinn überrascht
BELLEVUE (dpa-AFX) - Beim Mobilfunker T-Mobile US hält die Serie guter Nachrichten an. Für das laufende Jahr schraubt die US-Tochter der Deutschen Telekom nach einem erneut starken Quartal nun das eigene Ziel für neue Vertragskunden unter eigener Marke nach oben, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Auch beim Umsatz und dem operativen Gewinn konnte das Unternehmen weiter Erfolge vorweisen.
Vorstandschef John Legere rechnet 2015 nun nach Abzug von Kündigungen mit 3,4 bis 3,9 Millionen neuen Vertragskunden unter eigener Marke. Vorher standen 3 bis 3,5 Millionen im Plan - mittlerweile ist es bei T-Mobile US fast schon zur Tradition geworden, die Prognosen wegen des Zustroms anzuheben. Legere forciert das Kundenwachstum mit aggressivem Marketing.
Allerdings geht die teure Werbung ins Geld. Beim Ausblick für das operative Ergebnis beließ Legere daher alles beim alten. Und das, obwohl es von April bis Juni gut lief: Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte im Jahresvergleich um ein Viertel auf 1,82 Milliarden US-Dollar - stärker als der Umsatz, der um 14 Prozent auf 8,18 Milliarden Dollar (7,46 Mrd Euro) zulegte. Die operative Gewinnmarge im Mobilfunkservice zog um gut 3 Prozentpunkte an. "Insgesamt, denke ich, sprechen unsere Resultate für sich", sagte Legere. Der Markt sah das ähnlich, die Aktie stieg vorbörslich in New York um fast 2 Prozent.
Unter dem Strich kam das gute Abschneiden nur bedingt an, der Überschuss ging um knapp 8 Prozent auf 361 Millionen Dollar zurück. Vor einem Jahr hatte T-Mobile aber auch von einem Sondereffekt beim Verkauf von Mobilfunklizenzen profitiert. Diesmal mussten dafür fast keine Steuern gezahlt werden.
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Die Telekom hält zwei Drittel der Anteile an dem nach Vertragskunden viertgrößten US-Mobilfunker. Die Sparte bescherte mit ihrem Wachstum auch dem Gesamtkonzern in Bonn zuletzt eine Kehrtwende bei den Erlösen. Seit längerem will die Telekom die Sparte verkaufen, aber bisher reichte Telekom-Chef Tim Höttges offenbar der gebotene Preis nicht./men/zb/stb