Aktien Frankfurt
DAX mit Schlussspurt ins Wochenende – Licht und Schatten bei US-Daten
Der heutige Tag war von einem ruhigen Handel geprägt, bis in den USA die Arbeitskosten für das zweite Quartal veröffentlicht wurden. Mit dem schwächsten Wachstum seit Beginn der Aufzeichnungen 1982 wurden die Erwartungen an eine US-Zinswende im September kräftig gedämpft und damit die Märkte durcheinandergewirbelt. Ein in der Spitze über 1,11 US-Dollar steigender Euro nahm dem Deutschen Aktienindex zunächst die Kraft, vor dem Wochenende die Verluste vom Wochenstart wieder ganz aufzuholen und schickte ihn erst einmal wieder unter 11.200 Punkte.
Allerdings liefert die schwache Lohn-Entwicklung in den USA der Notenbank keinen Grund für einen zeitnahen Anstieg der Inflation und könnte damit den Zeitpunkt einer Zinswende nach hinten verschieben. Nur knapp eine Stunde später stieg dann der Chicagoer Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes, der zuletzt immer schwächelte, auf den höchsten Stand seit fünf Monaten. Nun dürfte den US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag eine umso bedeutendere Rolle bei der Einschätzung zukommen, wann die US-Notenbank an der Zinsschraube dreht.
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Sollte ein solcher Zinsschritt allerdings einhergehen mit einer guten konjunkturellen Dynamik in den USA, könnte davon insbesondere der Deutsche Aktienindex profitieren. Denn eine damit verbundene
potenzielle Abwertung des Euro könnte zusammen mit den niedrigen Rohölpreisen wie ein Konjunkturpaket funktionieren. Der Anfang davon war dann in der letzten Handelsstunde in Frankfurt schon zu
spüren. Eine zurück ins Plus drehende Wall Street und ein wieder nachgebender Euro zogen auch den DAX wieder mit nach oben. Dennoch verbleibt nach dem Absturz am Montag auf Wochensicht ein kleines
Minus.
Aus charttechnischer Sicht ist es für den DAX nun wichtig, die untere Linie des Kanals, in welchem er diese Woche gehandelt hat, zu verteidigen. Ansonsten könnte dies einen Ausbruch aus einer
bärischen Flagge signalisieren, welcher weitere Kursverluste nach sich ziehen könnte. Insbesondere gilt es dabei, die 11.000-Punkte-Marke zu verteidigen. Auf der Oberseite würde bei einem Anstieg
über 11.325 Zähler der Weg bis zunächst zur 11.415-Punkte-Marke geebnet.