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     1165  0 Kommentare Too much?

    Die Griechenland-Krise wurde erfolgreich in den Hintergrund gedrängt. Sie ist von ihrem Umfang mit 320 Mrd. Euro an Staatsschulden, zu denen im Zuge der „Rettung“ des Landes noch etliche Milliarden hinzukommen werden, geradezu lächerlich im Vergleich zu dem, was gerade in China vor sich geht. Hier verbrannten seit Juni 3 Bill. Dollar an Aktienwert. Und doch verursachte die Griechenland-Krise größere Verwerfungen als die Vorgänge in China bisher. Die Akteure an den Finanzmärkten scheinen (noch) darauf zu wetten, dass der Crash am chinesischen Aktienmarkt ein lokales Ereignis bleibt oder sogar leglich eine technische Korrektur ist, die nicht einmal signifikante Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft selbst hat.

    Genau darum geht es bei der Frage, die Scott Minerd, Global CIO bei Guggenheim Investments, aufwirft: Wächst sich die aktuelle Periode in China zu einem Desaster wie 1929 aus und wird so zum Zentrum eines Bebens an den weltweiten Aktienmärkten oder ähnelt sie eher dem „Black Monday“ des Jahres 1987.

    Die bisher in China losgetretenen Interventionen zum Stoppen des Kursrutschs, scheinen sich zu einer Blamage für die gegenwärtige Führung auszuwachsen. Sie genoss bisher den Ruf einer gewissen Allmacht. Sie hatte selbst mit zahlreichen Maßnahmen dafür gesorgt, die Aktienblase los zu treten.

    Angetrieben durch die Nachfrage chinesischer Kleinanleger ist der Shanghai Composite Index sei Mitte Mai 2014 bis zum 12. Juni um mehr als 150% angestiegen. Die Marktkapitalisierung der chinesischen Aktienmärkte erreichte gut zehn Bill. Dollar. Jetzt stehen die Kurse fast 30% tiefer. Trotzdem sind chinesische Aktien weiterhin krass überbewertet. Das Median-KGV liegt im Shanghai Composite Index bei rund 40 und damit mehr als doppelt so hoch wie im S&P 500. 2007 lag das KGV in China noch höher, bei etwa 70. Das Verhältnis zwischen Markt-Kapitalisierung und BIP kommt in China auf über 60%, gemittelt über die zurückliegenden zehn Jahre wurden 40% erreicht. In den USA liegt die Quote bei rund 120%.

    Folgt die Entwicklung dem Drehbuch „1987“, dann schließt sich an den massiven Selloff eine volatile Phase an, in der letztlich der Boden geschaffen wird für eine Rallye, die damals bis 1989 anhielt. Die Chancen dafür stehen so lange nicht so schlecht, so lange die Kurse nicht signifikant unter das 50er Retracement des Anstiegs im Shanghai Composite Index von rund 2000 auf 5180 fallen. Insofern ist der Pegel bei rund 3600 aktuell von großer Bedeutung.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Too much? Die Griechenland-Krise wurde erfolgreich in den Hintergrund gedrängt. Sie ist von ihrem Umfang mit 320 Mrd. Euro an Staatsschulden, zu denen im Zuge der „Rettung“ des Landes noch etliche Milliarden hinzukommen werden, geradezu lächerlich im …