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    Quartalszahlen  2943  0 Kommentare Commerzbank lässt Finanzkrise hinter sich - Erste Dividende seit 2008

    In der Finanzkrise noch das Sorgenkind, das vom Staat gerettet werden musste, heute der Musterschüler der deutschen Bankenszene. Die Commerzbank beschleunigt ihren Erholungskurs und überrascht mit positiven Quartalszahlen.

    So konnte das teilverstaatlichte Finanzinstitut seinen Überschuss im zweiten Quartal auf 280 Millionen Euro fast verdreifachen. Das teilte die Commerzbank am Montag in Frankfurt mit. Die Aktie legte im frühen Handel deutlich zu.

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    Commerzbank-Aktie im 5-Tagechart

    Der operative Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um die Hälfte auf 385 Millionen Euro, im ersten Halbjahr kam damit ein Gewinn von knapp 1,1 Milliarden zusammen. Zu verdanken hat sie das vor allem ihrer Offensive im Privatkundengeschäft. Darüber hinaus verzeichnet die Commerzbank Fortschritte bei der Abwicklung von Altlasten und profitierte überdies von der anhaltend guten Lage der deutschen Wirtschaft. „Das ist ein weiterer Beleg für den erfolgreichen Turnaround der Bank“, sagte Vorstandschef Martin Blessing. „Wir sind mit der strategischen Positionierung auf dem richtigen Weg.“ Vor allem die Investitionen in das lange schwächelnde Privatkundengeschäft zahlen sich aus. Im zweiten Quartal steigerte die Sparte trotz Belastungen durch das Zinstief ihren operativen Gewinn um fast 50 Prozent auf 171 Millionen Euro. Dabei profitierte die Bank vom boomenden Baufinanzierungsgeschäft. Zudem wuchs die Zahl der Kunden im abgelaufenen Jahresviertel den Angaben zufolge um 68 000. Seit Ende 2012 hat die Bank 666 000 Kunden gewonnen, bis Ende 2016 sollen es eine Million sein.

    Darf Blessing doch bleiben?

    Aber nicht nur für das Institut, auch für Blessing selbst deutet sich eine Wende an. Lange stand der Commerzbank-Chef wegen schwacher Zahlen und schleppender Erholung von den Folgen der Finanzkrise in der Kritik. Doch nun scheint sich der Ende 2012 eingeleitete Kurswechsel langsam aber sicher auszuzahlen. Und Blessing darf sich mittlerweile Hoffnungen auf eine weitere Verlängerung seines Vertrages über Oktober 2016 hinaus machen. Einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ zufolge will der Aufsichtsrat den Manager weiter an das Institut binden. Die Bank äußerte sich dazu nicht.

    Dafür äußerte sie sich zum Thema Dividende und verkündete die frohe Botschaft, wonach die Commerzbank zum ersten Mal seit der Finanzkrise wieder eine Dividende ausschütten wolle. Dafür reservierte sie im ersten Halbjahr bereits 125 Millionen Euro. Das entspricht 10 Cent je Aktie.

    Mittelstandsbank spült Gewinn in die Kassen

    Die Gewinnmaschine bei der Commerzbank bleibt das Geschäft mit dem Mittelstand. In diesem Bereich wuchs der operative Gewinn um neun Prozent auf 294 Millionen Euro. Dazu trug auch eine niedrigere Risikovorsorge bei. Wegen der guten Konjunktur muss die Commerzbank also weniger für faule Kredite zurücklegen, weil die Unternehmen ihre Schulden regelmäßig zurückzahlen. Federn lassen mussten dagegen das Investmentbanking und das Osteuropageschäft des Instituts.

    Voran geht es in der konzerneigenen Bad Bank, in der die Commerzbank jene Geschäftsteile gebündelt hat, von denen sie sich trennen will. So sank das Engagement in Schiffs- und Gewerbeimmobilienkrediten im zweiten Jahresviertel um drei Milliarden auf 27 Milliarden Euro. In den vergangenen Wochen hatte die Bank allein Immobilienkredite im Umfang von 2,9 Milliarden Euro an US-Investoren verkauft. Vor wenigen Tagen wurde das Geldhaus auch 18 Frachtschiffe los, die es selbst betrieb, nachdem die ursprünglichen Reeder Kredite nicht mehr bedient hatten.

    Für den Staat lohnt sich die Rettung (noch) nicht

    Da die Preise etwas unter den Buchwerten lagen, musste die Bank aus diesen Geschäften Verluste von knapp 100 Millionen Euro verbuchen. Zugleich entlasteten die Verkäufe die Kapitalpuffer der Bank. So verbesserte sich die harte Kernkapitalquote von Ende März bis Ende Juni um einen Prozentpunkt auf 10,5 Prozent. Die sogenannte Leverage Ratio (Verschuldungsquote), die das Einlagenkapital ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme setzt, stieg um 0,3 Punkte auf 4,0 Prozent. Dazu trug auch die Ende April durchgezogene Kapitalerhöhung bei, die über Nacht rund 1,4 Milliarden Euro frisches Geld einbrachte.

    Damals hatte der Bund das Institut mit 18,2 Milliarden Euro retten müssen. Gut 13 Milliarden Euro sind inzwischen zurückgezahlt. Der Bund ist derzeit noch mit gut 15 Prozent an der Commerzbank beteiligt. Von einem Gewinn aus der Rettung ist er aber noch weit entfernt. Dazu müsste die Aktie noch kräftig steigen.

    Mit dpa-AFX



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