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    Infrastruktur  2425  0 Kommentare Marode Straßen, verfallene Schulen

    Zahlreiche Schlaglöcher in den Straßen und kaputte Brücken sorgen jedes Jahr für verärgerte Autofahrer, dabei beträgt der Etat des Bundesministeriums für Infrastruktur für dieses Jahr über 20 Milliarden Euro. Doch diese Summe ist bei weitem nicht ausreichend um alle Probleme der Infrastruktur zu lösen. Laut dem Bundesverkehrsministerium sind etwa 13,5 Prozent aller Brücken an Fernstraßen in einem Zustand, der schlechter als ausreichend ist.

    Unter anderem aus diesem Grund gibt es bereits seit Ende letzten Jahres die Überlegung mit offenen Infrastrukturfonds auch Privatanleger ins Boot zu holen. Bei diesen Öffentlich-Privaten-Partnerschaften soll es nicht nur um Straßen, sondern auch um Kindergärten oder Schulen gehen.

    Arbeitnehmer könnten in diese meist lokalen Investitionsvorhaben durch ihre vermögenwirksame Leistungen investieren. Aber auch monatliche Sparleistungen wären möglich, ebenso könnten Versicherungen oder Fondsgesellschaften einzahlen, da besonders diese aufgrund des niedrigen Zinsniveaus verstärkt nach neuen Investitionsmöglichkeiten suchen. Es wird davon ausgegangen, dass die Fonds mindestens eine Rendite von drei oder vier Prozent erwirtschaften müssen, damit diese für größere Investoren interessant werden. Privatanleger müssen selber entscheiden, mit welcher Rendite sie einverstanden sind. Abzuwarten bleibt auch, wie die Fonds ihre Gewinne erwirtschaften wollen.

    Maut als Einnahmequelle

    Bei Autobahnen bzw. Fernstraßen mag das über eine Maut noch sinnvoll erscheinen, bei kleineren Straßen stellt sich da schon ein größeres Problem, wie man Einnahmen generieren kann. Forscher sehen auch eine ungerechte Verteilung des Risikos, da ein solches Fondsmodell höhere Kosten für den Staat verursacht als beispielsweise über Bundesanleihen.

    Der Steuerzahler könnte also zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Weiterhin sollten private Anleger wissen, dass eine Absicherung durch den Staat nicht vorgesehen ist. Aber nicht nur durch den Staat werden Investmentfonds angeboten, gelegentlich bieten sich für Anleger auch Chancen an Infrastrukturvorhaben in Form von geschlossenen Fonds teilzunehmen. Ziel ist es dabei durch die Vermietung oder Verpachtung verschiedenster Objekte wie zum Beispiel Gasleitungen, Stromnetze oder gar ganze Flughäfen Gewinne zu erwirtschaften. Aber auch Schulen oder Kindergärten sind dabei denkbar.

    Zwar besteht in Deutschland ein großer Bedarf an Investitionen in der Infrastruktur und somit auch ein großer potenzieller Kreis an Interessenten, dennoch müssen Privatanleger bei geschlossenen Fonds immer sehr differenziert vorgehen. Generell ist es für Sparer dabei ratsam den Rat eines Experten einzuholen, um Unklarheiten zu beseitigen.




    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
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