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IronFX als Pulverfass?
Die Kundenbeschwerden wegen verwehrter Auszahlungen häufen sich und die Anzahl der Mitarbeiter wird stark reduziert. In welchen Schwierigkeiten steckt der zypriotische Forexbroker IronFX?
Die Anschuldigungen wiegen schwer. Erste Meldungen über nicht auszahlbare Guthaben häuften sich erstmals in der zweiten Hälfte des Vorjahres in Fernost. Seit Anfang des Jahres versuchen sich die Betroffenen vermehrt über Social Media zu formieren, auch in Europa fallen nun vermehrt Beschwerden auf. IronFX selbst beruft sich auf Missbrauch von Introducing Brokern und Promotions, die geprüft werden müssen. Ein Ex-Sales Mitarbeiter weiß aber Anderes zu berichten, BrokerDeal fasst zusammen.
China bringt den Stein ins Rollen
Am 22. Januar diesen Jahres wurde in Limassol (Hauptsitz von IronFX, damit zypriotische Regulierung) Klage eingebracht von 160 betroffenen Kunden und Introducing Brokern. In Summe ging es um 1,25 Millionen USD, die diesen verweigert worden sein sollen. Der Klage voraus gingen turbulente Szenen, als das chinesische Büro von IronFX gestürmt wurde. Die damalige Stellungnahme von IronFX:
“We have identified a group of Abusive Traders that employ an abusive trading strategy to manipulate our Promotions. This group has been placed under investigation for breach of our trading terms and pending this investigation we have put a limitation on all Promotions-related withdrawals from this abusive trading strategy as we are entitled to do.
We reiterate that we have received no complaints or other formal notification from CySEC or any other of our seven regulatory authorities about withdrawal delays. Please also note that all withdrawals are being processed in accordance with our obligations and in line with the normal industry processing times.
Any purported “complaints” are clearly defamatory and may be linked with the recent rumors about the company pursuing an IPO on the NYSE. They follow a line of rumors about our business practices directed against our success, none of which are true."
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Tatsächlich schützen sich die meisten Broker legitim mittels Formulierungen in den AGB´s gegen Missbrauch von diversen Schlupflöchern, wie einem Schneeballsystem von geworbenen Neuanmeldungen, nur um die Provision dafür einzustreichen. Und um die bei IronFX üblicherweise beworbenen hohen Einzahlungsboni einstreichen zu können, ist eine gewisse Aktivität am Konto notwendig. Mit einem gewissen Netzwerk im Hintergrund kann hier tatsächlich ein Konto nach dem anderen "abgegrast" werden. Dass sich ein Unternehmen dafür zu schützen versucht ist aus ökonomischen Aspekten nachvollziehbar. So weit so (vielleicht noch) gut könnte man meinen. Aber seit Anfang des Jahres nahmen die Beschwerden rund um den Globus dann explosionsartig zu. Und betrafen auch nicht mehr primär Kundenwerber, sondern ganz normale Kundenkonten.