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    Aufstieg des Renminbi  3404  0 Kommentare Wird Chinas Yuan zur weltweiten Reservewährung?

    In den letzten Monaten hat China eine langjährige Kampagne zur Aufnahme der Währung des Landes (die offiziell als Renminbi [RMB] bezeichnet, aber auch Yuan genannt wird) in die Komposition der Special Drawing Rights (SDR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) intensiviert.

    Zwar schreiben die Medien seitenweise über die potenziellen Marktauswirkungen, falls die chinesische Währung einen internationalen Reservewährungsstatus erhalten sollte – d. h. von Notenbanken und anderen führenden Finanzinstituten gehalten werden kann zur Abzahlung  internationaler Verbindlichkeiten – doch ist das Thema irgendwie undurchsichtig.

    SDRs sind eine synthetische Quasi-Währung, die sich aus einem Korb weithin gehandelter Währungen zusammensetzt. Sie werden vom IWF für Bilanzierungszwecke und als Medium für die Allokation von Vermögenswerten an Mitgliedsstaaten verwendet. Für den privaten Handel und Finanzgeschäfte spielen sie so gut wie überhaupt keine Rolle. Sie sind jedoch eine Art Qualitätssiegel des IWF, dass eine Währung über die notwendigen Qualitäten verfügt, um als internationale Reservewährung zu dienen. In der Tat gelten SDR-Währungen automatisch als akzeptable Reservewährungen, während andere Währungen bestimmte Kriterien für eine vollständige Wandelbarkeit erfüllen müssen, damit sie den gleichen Status erreichen.

    Bis vor kurzem galten für die Nutzung des RMB umfassende Beschränkungen der chinesischen Regierung. Die Behörden schienen die Kontrolle, die eine isolierte Währung der Geld- und Haushaltspolitik im Inland ermöglicht, für wichtiger zu erachten als den potenziellen Nutzen einer vollständigen Teilnahme an den globalen Finanzmärkten. Die Haltung der Regierung hat sich in den letzten Jahren jedoch mit den marktorientierten Wirtschaftsreformen und einer stärker nach außen gerichteten Außenpolitik, einschließlich der Maßnahmen zur Unterstützung einer weitreichenderen Nutzung des RMB, gewandelt.

    Die vier Währungen mit SDR-Status – der US-Dollar, der Euro, das britische Pfund und der japanische Yen – bilden derzeit die überwältigende Mehrheit der globalen, internationalen Währungsreserven. Als Folge dessen dominieren sie auch die internationalen Anleihenmärkte und globale Finanztransaktionen. In den letzten Jahren lässt der steigende Anteil, den Schwellenmärkte, und insbesondere China, am globalen Handel ausmachen, diesen Zustand auf gewisse Weise anachronistisch erscheinen. Die chinesische Regierung bemühte sich bereits im Jahr 2010, der letzten Prüfung der SDR-Struktur durch den IWF, um eine Aufnahme des RMB in die SDR. Dies wurde jedoch abgelehnt. Unserer Ansicht nach erscheinen die Erfolgsaussichten für das im Oktober 2015 stattfindende Treffen hoch.


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    Mark Mobius
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    Dr. Mark Mobius, Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group: Kaum ein Name wird öfter mit Investments in den Schwellenländern assoziiert. Der 80-Jährige wurde 1987 von Sir John Templeton persönlich eingestellt, um den Fondsanlegern von Franklin Templeton neue aufstrebende Aktienmärkte zugänglich zu machen. Er leitet das Templeton-Research-Team mit Standorten in 18 Schwellenländerbüros weltweit und ist Mitglied des Wirtschaftsbeirates der International Finance Corporation (IFC), Mitglied der World Bank Group.
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    Verfasst von 2Mark Mobius
    Aufstieg des Renminbi Wird Chinas Yuan zur weltweiten Reservewährung? In den letzten Monaten hat China eine langjährige Kampagne zur Aufnahme der Währung des Landes in die Komposition der Special Drawing Rights (SDR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) intensiviert. Ziel ist der internationalen Reservewährungsstatus.