Egbert Prior
Finlab will die Finanzindustrie aufmischen
Altira ist tot, es lebe Finlab. Die Umfirmierung signalisiert, daß Bernd Förtsch das Zepter übernommen hat. Der Verleger und Finanzunternehmer hält die Mehrheit an der einstigen Altira, die zuvor zum Reich des Christian Angermayers gehörte, einem hemdsärmeligen Hans Dampf in allen Gassen. Über die Zukunft der Gesellschaft sprechen wir mit Kai Panitzki, der von Förtsch neu in den Vorstand entsandt wurde. Finlab soll in aussichtsreiche Unternehmen auf dem Feld der Finanztechnologie investieren. Das Zauberwort Fintech zählt derzeit zu den heißesten Spekulationen an der Börse. Dahinter steckt die Vorstellung, daß Start ups mit kreativen Internetplattformen, neuartigen Produkten und innovativen Technologien die traditionell konservative und angestaubte Finanzindustrie durcheinander wirbeln werden. Förtsch versteht was vom Geschäft. Schließlich stampfte er vor einigen Jahren den Online-Broker Flatex aus dem Boden. Aktueller Börsenwert 220 Millionen. Davon ist Finlab noch weit entfernt. Die Aktie kostet 7,78 Euro. Marktkapitalisierung 35 Millionen. Den Buchwert schätzen wir auf aktuell ca. 33 Millionen. Etwa 25 Millionen entfallen auf ein 47%-Paket an der Beteiligungsgesellschaft Heliad, die ihrerseits beispielsweise etwa 10% an der Deutschen Entertainment hält oder 19% wiederum an Fintech (Flatex). Der Clou an der Sache ist, daß Heliad derzeit mit ca. 40% Abschlag zum inneren Wert an der Börse gehandelt wird. So gesehen, schlummern in der Finlab-Bilanz beträchtliche Stille Reserven. Die meiste Phantasie sieht Panitzki aber im Aufbau eines spannenden Portfolios von Start ups aus der Fintech-Szene. Zuletzt hat sich Finlab an der Crowdfunding-Plattform venturate beteiligt sowie einen Millionenbetrag in nextmarkets gesteckt, eine Online-Lernplattform für Privatinvestoren. Klar ist, daß noch weit mehr Mittel in Fintech-Anlagen gesteckt werden müssen, damit die neue Firmierung gerechtfertigt ist. Vielleicht wird die ehemalige Altira im zweiten Anlauf doch noch ein Erfolg. Fazit: Neues Spiel, neues Glück!
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