WDH/ANALYSE
HSBC hält Fokus auf Milchpreis-Risiken bei Gea für übertrieben
(Der Erklärabsatz am Textende wurde ausgetauscht.)
LONDON (dpa-AFX Broker) - Der fallende Milchpreis hat den Kurs der Gea-Aktie nach Einschätzung der britischen Großbank HSBC zu sehr bestimmt. Der Markt fokussiere sich zu stark auf die Risiken, die niedrigere Preise für Molkereiprodukte für den Anlagenbauer mit sich bringen könnten, schrieb Analyst Jörg-Andre Finke in einer Studie vom Dienstag. Der Rückgang der Aktie von mehr als 20 Prozent seit Mitte April sei übertrieben.
Momentan unterschätzten die Marktteilnehmer das Selbsthilfe- und Margenpotenzial der Gea Group. Das "Fit for 2020"-Programm dürfte das Unternehmen 2017 um 125 Millionen Euro entlasten. Die Einsparungen seien in den durchschnittlichen Analystenprognosen für die operativen Gewinnmargen (Ebit) jedoch nur zum Teil berücksichtigt.
Die Geschäftsjahre 2015 und 2016 würden zwar von Restrukturierungskosten merklich belastet, räumte der Experte ein. Mittelfristig sieht die Bewertung laut Finke für die Gea-Papiere aber attraktiv aus.
Die Aktien würden mit einem Abschlag von zehn Prozent zum europäischen Produktionsgütersektor gehandelt. Dabei würden die im Vergleich attraktivere Endabnehmerstruktur, das Wachstumspotenzial und die guten Margen für die Gea Group sprechen. Sein Anlagevotum erhöhte der Analyst von "Hold" auf "Buy" bei einem unveränderten Kursziel von 45 Euro.
HSBC stuft solche Aktien mit "Buy" ein, deren Kursziel mehr als 20 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt. Liegt das Ziel zwischen 5 und 20 Prozent über dem aktuellen Kurs, kann die Einstufung auch "Hold" lauten. /mzs/das
Analysierendes Institut HSBC Trinkaus & Burkhardt.