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     1000  1 Kommentar Gold verdaut den Kung-Fu-Schlag aus China

    Börse_Dax9000_4Nachdem die chinesische Notenbank am gestrigen Dienstag die Zinsen gesenkt hatte, gab der Goldpreis deutlich nach, ehe er einen Teil der Verluste wieder wettgemacht hat. Das lag nicht zuletzt daran, dass der S&P 500 nach der zwischenzeitlichen Rally mit einem Verlust von einem Prozent abgeschlossen hat. Während der erfolgreiche Test der 50-Tage-Linie für eine Erholung des Preises des Edelmetalls spricht, sind die Notierungen von Platin und Palladium weiter auf Talfahrt.

    So hatten sich die Bullen für den US-Aktienmarkt das gar nicht vorgestellt: Nachdem der S&P 500 wegen der Zinssenkung Chinas gestern zwischenzeitlich bis auf 1.947 Punkte nach oben gesprungen war, schloss er am Tagestief bei 1.168 Punkten mit einem Verlust von 1,4 Prozent im Minus. Offenbar befürchten viele Investoren, dass auch diese Leitzinssenkung die chinesische Konjunktur kaum wieder in Schwung bringen wird. Im Gegenzug baute der Goldpreis einen Teil seiner Verluste wieder ab, obwohl der Dollar etwas gestiegen ist. Am Ende des Tages schloss der Preis bei 1.140 Dollar je Unze leicht über dem 50-Tage-Schnitt von 1.135,9 Dollar. Die Rückkehr der Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten könnte dazu führen, dass Anleger wieder in den sicheren Hafen Gold flüchten. Dann könnte der 100-Tage-Schnitt bei 1.165,30 Dollar ins Visier der Investoren rücken.

    US-Zinsen im Auge behalten

    goldbarren13Für Rückenwind für den Goldpreis könnten in den nächsten Monaten sinkende Zinsen in den USA führen. Nachdem die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen im Juni bis auf 2,5 Prozent gestiegen waren, waren sie anschließend sogar knapp unter zwei Prozent gerutscht, ehe sie auf aktuell 2,8 Prozent geklettert sind. Die Turbulenzen am US-Aktienmarkt und beim Dollar sollten die US-Notenbank davon abhalten, im September die Zinsen zu erhöhen. Wenn die Fed das allmählich dem Markt signalisieren sollte, könnte der Goldpreis nachhaltig nach oben drehen.

    Palladium rauscht auf das tiefste Niveau seit 2010

    Während der Goldpreis sich rund fünf Prozent vom Mehrjahrestief erholt hat, sind die Notierungen von Platin und Palladium weiter auf Talfahrt. Belastet wird der Platinpreis vor allem von den schwachen Konjunkturdaten aus China. Zuletzt war der Einkaufsmanagerindex für die Industrie auf das tiefste Niveau seit 2009 gesunken. Gleichzeitig sinkt der Autoabsatz in China immer stärker gegenüber dem Vorjahr. Das sind schlechte Nachrichten für Platin, macht der weltweite Autosektor doch 40 Prozent der Nachfrage nach Platin aus.

    Palladium in Dollar je Unze auf ein Jahr

    Palladium in Dollar je Unze auf ein Jahr

    Der Palladiumpreis hat am gestrigen Dienstag den stärksten Kursrückgang seit 2011 verbucht, weil Investoren zunehmend Sorge vor einem Überangebot haben. So steigt die Förderung in Südafrika derzeit kräftig, nachdem vor einem Jahr noch ein Streik die Produktion drastisch gedrückt hatte. Investoren befürchten zudem, dass sich – trotz der neuen Zinssenkungen in China – die Nachfrage nach Autos nicht erholen wird. Im Juli war der Absatz auf ein 17-Monats-Tief gesunken. In dem Monat waren die Palladiumimporte Chinas um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen.

    Anleger sollten den Goldpreis weiter genau im Auge behalten. Bei erneuten Turbulenzen am Finanzmarkt könnte er allmählich nach oben drehen. Hingegen könnte die Notierung von Platin und Palladium zumindest kurzfristig unter Druck bleiben.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Gold verdaut den Kung-Fu-Schlag aus China Nachdem die chinesische Notenbank am gestrigen Dienstag die Zinsen gesenkt hatte, gab der Goldpreis deutlich nach, ehe er einen Teil der Verluste wieder wettgemacht hat. Das lag nicht zuletzt daran, dass der S&P 500 nach der zwischenzeitlichen Rally …

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