Aktien Frankfurt Ausblick
Weiter abwärts - China-Konjunkturdaten belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Befürchtungen einer weiteren Eintrübung des chinesischen Wirtschaftswachstums dürften den deutschen Aktienmarkt am Dienstag zur Eröffnung erheblich in die Tiefe ziehen. Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte am Dienstag rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein Minus von 2,47 Prozent auf 10 006 Punkte. Damit droht der deutsche Leitindex an einen sehr schwachen August anzuknüpfen, in dem er den stärksten Monatsverlust seit 2011 hinnehmen musste. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutete sich am Morgen ein um 2,51 Prozent schwächerer Auftakt an.
Negative Vorgaben kommen von deutlich schwächeren asiatischen Börsen: Der Nikkei-225-Index schloss 3,8 Prozent tiefer und auch die Börsen in China gaben weiter nach. Zudem hatte der Dow-Jones-Index am Montag mit einem Abschlag von 0,7 Prozent geschlossen. Daraus resultierte für August ein Minus von 6,57 Prozent - die schwächste Monatsbilanz seit mehr als fünf Jahren.
Die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Zwei wichtige Frühindikatoren, die am Dienstag veröffentlicht wurden, deuten auf stärker gebremstes Wachstum hin.
Schon im August hatten Sorgen um eine mögliche harte Landung der chinesischen Wirtschaft sowie die Ungewissheit um den Zeitpunkt der Leitzinswende in den USA die Börsen weltweit belastet. Eine erste Zinserhöhung nach der Finanzkrise ist weiterhin im September denkbar. Ausschlaggebend könnte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag werden, der daher mit Spannung erwartet wird.
Unter den Einzelwerten in den wichtigen deutschen Indizes war im vorbörslichen Handel kein positives Vorzeichen zu sehen. Relativ glimpflich könnte die Munich Re davonkommen. Grund dafür ist, dass die Analysten der US-Investmentbank Merrill Lynch die Aktien mit der Einstufung "Buy" wieder in ihre Bewertung aufgenommen haben. Beim Broker Lang & Schwarz verloren die Titel des weltgrößten Rückversicherers zuletzt 0,20 Prozent und waren damit zunächst bester Dax-Wert.
Die Aktien von Fresenius und RWE könnten angesichts der bevorstehenden Änderungen im EuroStoxx 50 einen Blick wert sein. Die Papiere des Medizinkonzerns ersetzen die Anteilsscheine des kriselnden Versorgers im Leitindex der Eurozone. Eine große Überraschung sahen Händler darin aber nicht. Vorbörslich büßten Fresenius 1,08 Prozent ein, RWE-Anteilsscheine fielen um 1,39 Prozent.
Die Aktien von GFT Technologies verbilligten sich vorbörslich bei Lang & Schwarz um rund dreieinhalb Prozent und waren damit zunächst Schlusslicht im TecDax. Am Vortag waren die Titel jedoch um fast 10 Prozent nach oben geschnellt. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hatte die Papiere auf "Kaufen" hochgestuft und das Kursziel angehoben. Der IT-Dienstleisters habe im zweiten Quartal die dynamische Geschäftsentwicklung fortgesetzt, hieß es zur Begründung./edh/das