ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
China-Ängste drücken Dax wieder unter 10000
FRANKFURT (dpa-AFX) - Anhaltende Befürchtungen um die chinesische Wirtschaft haben dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag empfindliche Einbußen beigebracht. Der Dax fiel im frühen Handel unter die psychologisch wichtige Marke von 10 000 Punkten. Diese hatte er schon beim Crash in der Vorwoche gerissen, aber auch wieder schnell überschritten. Zuletzt wurde der deutsche Leitindex 2,59 Prozent tiefer bei 9993,62 Zählern gehandelt.
Mit dem neuerlichen Kursverfall knüpft der Dax nahtlos an einen sehr schwachen August an mit dem stärksten Monatsverlust seit 2011. Der MDax als Index mittelgroßer Werte sank am Dienstag um 2,15 Prozent auf 19 255,90 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 2,69 Prozent auf 1661,10 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 2,50 Prozent.
NIKKEI KNICKT UM FAST 4% EIN
Zuvor hatten die fernöstlichen Aktienbörsen teils heftige Verluste erlitten: Der Nikkei-225-Index in Tokio schloss 3,8 Prozent tiefer und auch die Börsen in China gaben erneut klar nach. Zudem hatte der Dow-Jones-Index am Montag mit einem Abschlag von 0,7 Prozent geschlossen - daraus resultierte für August ein Minus von mehr als 6 Prozent, was die schwächste Monatsbilanz seit mehr als fünf Jahren ist.
Die Stimmung in Chinas Wirtschaft ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. Zwei wichtige Frühindikatoren, die am Dienstag veröffentlicht wurden, deuten auf ein stärker gebremstes Wachstum hin. Die Sorgen um eine mögliche harte Landung der chinesischen Volkswirtschaft sowie die Ungewissheit um den Zeitpunkt der Leitzinswende in den USA drosseln seit Wochen das Interesse an Aktien weltweit. Eine erste Zinserhöhung nach der Finanzkrise ist weiterhin im September denkbar. Ausschlaggebend könnte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag werden, der daher mit Spannung erwartet wird.
MUNICH RE AN DAX-SPITZE NACH ANALYSTEN-KAUFEMPFEHLUNG
Unter den Einzelwerten im Dax war kein positives Vorzeichen zu sehen. Relativ glimpflich kam die Munich Re bislang davon. Sie gaben um 0,58 Prozent nach und waren damit Spitzenreiter im Leitindex. Zuvor hatten die Analysten der US-Investmentbank Merrill Lynch die Aktien mit der Einstufung "Buy" wieder in ihre Bewertung aufgenommen.
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Die Aktien von Fresenius und RWE zeigten vermeintlich untypische Reaktionen auf die bevorstehenden Änderungen im EuroStoxx 50 . Die Papiere des Medizinkonzerns ersetzen ab dem 21. September die Anteilsscheine des kriselnden Versorgers im Leitindex der Eurozone. Fresenius-Titel reagierten darauf mit einem Abschlag von 2,50 Prozent und lagen fast am Dax-Ende. RWE-Anteilsscheine fielen hingegen um unterdurchschnittliche 1,94 Prozent.
ZALANDO EINZIGER MDAX-WERT IM PLUS
Im MDax waren Zalando-Aktien mit einem Gewinn von 0,26 Prozent der einzige Wert im Plus. Marktbeobachtern zufolge haben die Analysten der Royal Bank of Canada (RBC) die Papiere des Online-Modehändlers mit der Einstufung "Outperform" in ihre Bewertung aufgenommen.
Die Aktien von GFT Technologies verbilligten sich um mehr als 5 Prozent und gehörten damit zu den Schlusslichtern im TecDax. Am Vortag waren die Titel jedoch um fast 10 Prozent nach oben geschnellt. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hatte die Papiere auf "Kaufen" hochgestuft und das Kursziel angehoben. Der IT-Dienstleisters habe im zweiten Quartal die dynamische Geschäftsentwicklung fortgesetzt, hieß es zur Begründung./edh/das