Bundesbanker Dombret
Banken müssen Kosten senken
MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Banken müssen nach Einschätzung von Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret auf die Kostenbremse treten. "In der derzeitigen Niedrigzinsphase wird es für sie zunehmend schwer, ausreichend Erträge zu erwirtschaften, da ihre Geschäftsmodelle oft sehr zinsabhängig sind", sagte Dombret dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Kreditinstitute müssten daher zu allen Mitteln greifen, um Kosten zu senken. "Dazu zählen Anpassungen im Filialnetz, die Nutzung der Digitalisierung, aber möglicherweise auch die Einstellung von Geschäftsfeldern", sagte das für Banken und Finanzaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstandsmitglied laut dem Vorabbericht.
Die deutschen Banken profitierten von der guten Verfassung der heimischen Wirtschaft. "In Fragen der Ertragskraft haben sie aber weiterhin einen ganz erheblichen Nachholbedarf", meinte Dombret.
Lesen Sie auch
Nach einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung der Bundesbank sank die Zahl der inländischen Zweigstellen der Branche im vergangenen Jahr weiter - um insgesamt 894 auf 35 302 Filialen. Und die Schrumpfkur dürfte weitergehen. So kündigte beispielsweise die Deutsche Bank im Frühjahr an, bis zu 200 ihrer etwa 750 Filialen bis zum Jahr 2017 schließen zu wollen./mar/DP/stb