checkAd

    Papiergeld-Monopol  49911  9 Kommentare Schulden-Kollaps! Schneeballsystem der Zentralbanken stürzt ein

    Ökonom Thorsten Polleit wirft den Zentralbanken vor, ein gigantisches Schneeballsystem aus Schulden geschaffen zu haben. Doch das Kartenhaus drohe zusammenzubrechen. Schuld daran sei eine Zinsfalle, in die sich die Notenbanker selbst hineinmanövriert hätten.

    An den Gedanken, dass ausgerechnet China, DIE Wirtschaftslokomotive schlechthin, die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds bringt, müssen sich viele erst einmal gewöhnen. Für Thorsten Polleit kommen die jüngsten Börsenturbulenzen dagegen alles andere als überraschend. Die Weltwirtschaft habe einen „kritischen Punkt“ erreicht, warnt der Chefökonom der Degussa Goldhandel in einem Gastbeitrag für die „WirtschaftsWoche“.

    Schuld daran sei ein gigantisches Ponzi-Schema, das nicht etwa von irgendwelchen Kleinganoven geschaffen wurde, sondern von den Zentralbanken höchstpersönlich. Diese hätten mit ihrem Geldmonopol ein Schnellballsystem geschaffen, das mit immer neuen Schulden am Leben gehalten werden müsse. Doch eine solche globale Kredit- und Geldarchitektur, die darauf basiere, dass die Zentralbanken staatlich monopolisiertes Geld „aus dem Nichts“ schaffen könnten, funktioniere mittlerweile nicht mehr: „Das Kreditkartenhaus gerät ins Wanken.“

    Papiergeld als Wurzel allen Übels

    Das staatlich monopolisierte Papiergeld, von Polleit auch als „Fiat-Geld“ bezeichnet, führe die Volkswirtschaften in die Überschuldung, da die Ertragskraft der kreditfinanzierten Investitionen nicht ausreiche, um die kompletten Schulden zu bedienen. Heißt: In einem solchen Geldsystem wird der Schuldner ewig ein Schuldner bleiben, weil er nie schuldenfrei werden kann… bzw. werden darf. Für Polleit ist dies die Wurzeln allen Übels: „Das Fiat-Geldregime verursacht schwerwiegende ökonomische, soziale und politische Probleme.“ (Lesen Sie hierzu auch: „Ökonom Polleit fordert Währungswettbewerb: Schafft das Papiergeld ab!")

    Doch ein Zurück gibt es nicht. Stattdessen bekämpften die Zentralbanken Krisen, die sie selbst verursacht hätten, schreibt Polleit. Ihr bewährtes Allheilmittel: Frisches Geld. Doch je mehr sie die Geldschleusen öffnen, je mehr Geld sie aus dem Nichts schaffen, desto größer die Fallhöhe und umso mehr treiben sie die Volkswirtschaften in einen fatalen „Boom-und-Bust-Zyklus“. Das Ponzi-Schema sei mittlerweile so gigantisch, dass es die Volkwirtschaften in einen „Blindflug“ versetzt habe. Die Marktakteure würden durch verzerrte Preise in die Irre geführt, es komme zu Spekulationsblasen und Verschwendung von Kapital. Die Folge: „Die Volkwirtschaften sind höher verschuldet denn je.“

    Zentralbanken stecken in der Zinsfalle

    Lesen Sie auch

    Wie lange kann das noch gutgehen? So lange, wie die Zentralbanken es schaffen, den Glauben an steigende Zinsen aufrechtzuerhalten, glaubt der Ökonom. Denn ohne die Hoffnung, mit Schuldpapieren etwas verdienen zu können, würde das Kreditkartenhaus in sich zusammenbrechen und die Weltwirtschaft stünde vor einem Scherbenhaufen. Doch genau diese Ausgangssituation stelle die Zentralbanken vor eine paradoxe Aufgabe. Um das Geldsystem am Leben zu halten, müssen sie die Marktakteure davon überzeugen, dass die Zinsen irgendwann wieder steigen werden. Gleichzeitig sind die Volkswirtschaften aber so abhängig von niedrigen Zinsen wie nie zuvor. Polleit: „Eine Abkehr von der Niedrigzinspolitik ist nicht mehr möglich, ohne die Produktions- und Beschäftigungsstruktur, die in der Phase der niedrigen Zinsen aufgebaut hat, zu zerstören."

    Nur so lasse sich beispielsweise der Balanceakt der amerikanischen Zentralbank (Fed) erklären, einerseits die Hoffnung auf eine baldige Leitzinserhöhung zu nähren und zugleich die tatsächliche Zinswende so lange wie möglich hinauszuzögern. Weil sie die Zinsen nämlich in Wahrheit „nicht anheben wollen und auch nicht mehr anheben können, von kosmetischen Anpassungen einmal abgesehen“, schreibt der Ökonom.

    Kommt die Geld-Revolution? Wohl kaum

    Seiner Meinung nach könne das Ponzi-Schema der Zentralbanken theoretisch ewig weitergehen, da sie in der Lage sind, die Papiergeldmenge unendlich auszuweiten. Das System gerät erst dann ins Wanken, wenn die Geldnachfrage sinkt. Nur eine „Flucht aus dem Fiat-Geld“ könne das Geldsystem stürzen, so Polleit. Doch dafür gebe es bislang keine Anzeichen. „Solange die Menschen Vertrauen haben in das Fiat-Geld und es zu Transaktions- und Sparzwecken halten, geht auch der „Boom“ weiter, und der „Bust“ kommt nicht zum Zuge.“ Der Mensch ist und bleibt eben ein Gewohnheitstier, der das Ponzi-Spiel lieber mitspielt als seine Haltung zum Geld zu ändern.

    Lesen Sie zu diesem Thema auch: Eine Welt ohne Papiergeld und Geldschöpfungs-Monopol - Geht das überhaupt? 




    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Papiergeld-Monopol Schulden-Kollaps! Schneeballsystem der Zentralbanken stürzt ein Ökonom Thorsten Polleit wirft den Zentralbanken vor, ein gigantisches Schneeballsystem aus Schulden geschaffen zu haben. Doch das Kartenhaus drohe zusammenzubrechen. Schuld daran sei eine Zinsfalle, in die sie sich selbst hineinmanövriert hätten.