Chemie-Industrie kann dank Auslandsgeschäft leicht wachsen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank der Euroschwäche hat die chemisch-pharmazeutische Industrie ihren moderaten Wachstumskurs im Frühjahr fortgesetzt. Der Branchenumsatz stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) bei der Vorlage des Quartalsberichts am Mittwoch in Frankfurt mitteilte: "Treiber dieser Entwicklung war das starke Auslandsgeschäft." Gleichzeitig übertraf die Chemieproduktion das Vorjahresniveau um 3,4 Prozent.
Besonders positiv entwickelte sich nach den Angaben der Handel mit Kunden in Übersee - vor allem die Ausfuhren in die USA legten kräftig zu. "Die Exporte profitierten vom günstigen Verhältnis zwischen Euro und Dollar", betonte der VCI. Auch auf dem wichtigsten Exportmarkt Europa wurden die Verkäufe ausgeweitet.
"Der Aufwärtstrend wird aktuell vom Pharmageschäft getragen", sagte VCI-Präsident Marijn Dekkers. Er erwarte auch für die zweite Jahreshälfte ein leichtes Wachstum. Neben der Euroschwäche, die die Auslandsnachfrage antreibe, erhalte das Chemiegeschäft auch Rückenwind durch die niedrigen Ölpreise.
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Insgesamt rechnet der Verband der drittgrößten deutschen Industriebranche für 2015 unverändert mit einem Anstieg der Chemieproduktion um 1,5 Prozent. Während die Chemikalienpreise um 2,5 Prozent sinken würden, steige der Branchenumsatz voraussichtlich um 1 Prozent auf 192,7 Milliarden Euro. Zuvor war der Verband lediglich von einem Zuwachs um 0,5 Prozent ausgegangen./hqs/DP/stb