Gesellschafterstreit
Bei Media-Saturn fliegen die Fetzen - Wird Unternehmenschef Haas abberufen?
Neuer Höhepunkt im Gesellschafterstreit beim Elektronikkonzern Media-Saturn: Der Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals hat für die auf diesen Freitag, 18. September, terminierte Gesellschafterversammlung die Abberufung des amtierenden Unternehmenschefs Pieter Haas beantragt, berichtet das „manager magazin“.
Der Grund? Kellerhals wirft dem von Metro einseitig in die Geschäftsführung berufenen Haas pflichtwidriges Verhalten beim Erwerb des russischen Internethändlers „003.ru“ im Jahr 2012 vor. Damals sei der Kaufpreis entgegen der Vorgabe des Beirats um 14 Millionen Rubel (zu dem Zeitpunkt 350.000 Euro) überschritten worden, schreibt das Wirtschaftsblatt. Allerdings wird diese Argumentation nicht von allen Gesellschaftern nachvollzogen. Die Metro betont, dass es sich bei dem Betrag um die beim Kauf zu zahlende Mehrwertsteuer handelt. Diese sei voll abzugsfähig gewesen.
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Aber das ist noch nicht alles: Kellerhals beschuldigt den Media-Saturn-Chef zudem, ohne Not den Dienstleistungsvertrag mit den beiden 003.ru-Gründern vorzeitig gekündigt zu haben. Die bittere Pille
sei eine Vertragsstrafe in Höhe von etwa einer Million Euro gewesen. Doch auch dieses Argument kontert die Metro: Es sei kein Schaden entstanden, weil sich die Internetfirma nach dem Ausscheiden
der Gründer wesentlich besser entwickelt habe, so die „WirtschaftsWoche“. In der Gesellschafterversammlung können weder Kellerhals noch die Metro allein Beschlüsse durchsetzen. Deshalb dürfte der
Vorstoß von Kellerhals scheitern.