VW – Kursziel halbiert – hilft nur noch ein Wunder?
Fallende Märkte gehen einher mit fallender Volatilität – wirklich? Der V-DAX jedenfalls erreicht seine Extremwerte von Ende August längst nicht mehr – dies muss kein schlechtes Zeichen sein! Rein charttechnisch – und dieses Bild gehört bei uns täglich zum großen Bild dazu – braucht der Markt eine sofortige, schnelle Richtungsumkehr. Sonst ist sein Schicksal – zumindest aus Sicht der technischen Analyse – besiegelt. Fundamental bleiben wir auf Linie mit den geschätzten Kollegen beim Hause Bernecker – DAX-Einbruch im August, Erholung, zweiter Einbruch im September und anschließend in die schlechte Stimmung hinein eine satte Erholung und Weihnachtsrally. Aus diesem Grund waren wir letzte Woche so skeptisch und haben Ihnen im Live-Webinar zur FED-Sitzung erläutert, warum so fast nie Korrekturen enden, warum die 10.300 uns eher besorgt denn optimistisch auf der kurzen Frist stimmte. Nun liegen wir erneut um 9.500 Punkte und aus Chance-Risiko-Sicht laufen wir klar in den Kaufbereich – fundamental wohlgemerkt. Auch die Autobauer könnten noch einen finalen Sell-Off erleiden, doch auch diese brauchen nicht unbedingt ein Wunder vom aktuellen Niveau aus sondern eher beruhigende Quartalszahlen und Aussichten ab dem 22.Oktober.
Uns gefällt die schlechte Stimmung, auch die schlechte Stimmung im Autosektor – VW bei 100 Euro ist langfristig für uns ein gutes! Chance-Risiko-Verhältnis, bei 250 Euro war es ein schlechtes!
(Die Deutsche Bank hatte VW bei 250 Euro auf kaufen mit Ziel aufwärts, jetzt bei 100 Euro heute stuft sie sie um 50% ab – wir haben dazu alles im Kommentar zur DAX-Einschätzung gesagt. Seien Sie uns nicht böse, aber 99% unserer Leser haben ein besseres Marktgefühl als die marketing-getriebenen Analyse-Abteilungen der Banken. Oder sagen wir es anders – das Bauchgefühl unserer Leser ist zuverlässiger und vor allem im direkten Gespräch ehrlicher.) Deshalb lohnt der Blick auf unsere Auswahl an antizyklischen Investments vom 25.August – wir stellen Sie Ihnen ab heute Mittag noch einmal gesammelt vor. Nun aber der Blick auf den Kalender und die technische Analyse.
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Unsere Chartanalyse:
Das jüngste Zwischenhoch bei 10.512 Zählern ist keine zwei Wochen alt, und schon notiert der Deutsche Aktienindex wieder fast 1000 Punkte tiefer – so sieht mangelndes Vertrauen aus. Die Mehrzahl der Marktteilnehmer hat die jüngste Zwischenerholung nur genutzt, um noch zu möglichst guten Kursen aussteigen zu können. Jetzt stellt sich die Frage, wie viele Schnäppchenjäger bei einer erneuten Annäherung an das August-Tief bei 9338 Zählern ein weiteres Mal zugreifen wollen.
Nur wenn es so viele sind, dass der DAX wieder sichtbar nach oben abprallt, besteht noch die Chance dass die kommenden Wochen und Monate zumindest von einer Seitwärts- und nicht von einer Abwärtsbewegung geprägt sind. Doch allzu viele Hoffnungen sollten Anleger sich nicht machen, auch wenn zumindest eine Atempause möglich wird.
Immerhin ist der untere Rand des statistischen Normalbereichs erreicht, nur rund ein Prozent aller Schwankungen verlassen diesen Kurskorridor (grün im Stundenchart markiert). Doch das bedeutet leider nicht, dass es in den kommenden Tagen nicht weiter abwärts geht – der Korridor umschließt einen gleitenden Durchschnitt des Index, und dieser fällt ebenfalls – nur eben langsamer, so dass die Abwärtsbewegung nun etwas abbremsen könnte. Kommt es jedoch zu einem weiteren Ausverkauf, der mit einer Restwahrscheinlichkeit möglich ist, ist die 9338er-Marke ein vorläufiges Kursziel.
Mittelfristig sind dann Verluste bis 8900/9160 das Mindeste, mit dem gerechnet werden muss. Hier lagen im Vorjahr einige Wendepunkte. Entwickelt sich die laufende Korrektur zu einem Abwärtstrend mit weiteren Crash-Elementen, hilft die Erinnerung an die letzte vergleichbare Entwicklung im Jahr 2011, als der Markt sich um gut 25 Prozent von seinem 200-Tage-Durchschnittskurs nach unten absetzte. Übertragen auf die heutige Situation wäre dadurch Spielraum bis unter die 7800er-Marke, davor ist noch mit der 8100/8150 ein Bereich mit markanten Wendepunkten (2000er- und 2007er-Hoch) im Chart erkennbar, der sicher nicht ungebremst nach Süden durchquert werden wird.
Diese Chartanalyse stellen wir Ihnen gemeinsam mit Index-Radar zur Verfügung. Wenn Sie uns oder ihn unterstützen möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie sich den Premium-Bereich von Index-Radar einmal ansehen. Hier geht`s dorthin…