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    Rohstoffe  2463  0 Kommentare Marktbreite Indizes überzeugen

    24. September 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Anhaltende Sorgen hinsichtlich einer möglichen harten Landung der chinesischen Wirtschaft halten die Preise vieler Rohstoffe weiterhin in Schach. Eine solche Entwicklung würde nach Ansicht von Analysten die globale Konjunktur und vor allem die der Schwellenländer besonders hart treffen. In diesem Marktumfeld haben es Basismetalle schwer. "Wenn sich die Fed schon Sorgen um wirtschaftliche Entwicklungen außerhalb der USA macht, wirft das Bedenken bezüglich des kurzfristigen Nachfrageausblicks für wachstumsabhängige Rohstoffe wie etwa Industriemetalle auf", bemerkt Ole Hansen von der Saxo Bank. Gut hingegen laufe es bei den Edelmetallen. Auf Wochenbasis hat sich der Goldpreis von 1.105 auf 1.127 US-Dollar pro Feinunze erhöht.

    Gold überzeugt

    Im Handel mit Exchange Traded Commodities konzentrieren sich Anleger auf Goldprodukte. Atakan Sahin spricht von vorsichtigem Optimismus rund um die Zinsentscheidung der US-Notenbank. "Mittlerweile zeigt sich zwar ein ausgeglichenes Bild von Käufern und Verkäufern, die Grundstimmung bleibt aber weiterhin positiv", beobachtet der Händler der ICF Bank, der den Zuspruch für den ETFS Daily Hedged Physical Gold (WKN A1RX99) hervorhebt.Auch die Commerzbank meldet ein deutlich höheres Handelsvolumen in Rohstoff-Werten als in den Wochen zuvor. "Allen voran hat die Nachfrage nach Gold-ETCs spürbar zugelegt", informiert Frank Mohr. Produkte wie Xetra Gold (WKN A0S9GB), Gold Bullion Securities (WKN A0LP78), ETFS Physical Gold (WKN A0N62G), Source Physical Gold (WKN A1MECS) und db Physical Gold (WKN A1E0HR) landeten in Summe in den Anlegerdepots. Ins Bild passen die Abgaben eines Short-Gold-ETCs der Société Générale, wie Marco Salaorno schildert. "Bei unseren Kunden stehen zudem ETFs mit Aktien von Goldproduzenten auf den Einkaufslisten."Mit Zuflüssen in Höhe von knapp 41 Millionen US-Dollar in Gold-ETCs auf Wochensicht unterstreicht ETF Securities die Beobachtungen der Händler. „Bereits in den Tagen vor der Fed-Sitzung haben Investoren ihre Gold-Positionen erneut ausgebaut", meldet Bernhard Wenger. Anleger nutzten das Edelmetall offenbar wieder verstärkt als sicheren Hafen, zumal sich der weltwirtschaftliche Ausblick aktuell eintrübe.

    Ölprodukte gehen raus

    Ölprodukte stehen bei ETF Securities mit Mittelabflüssen in Höhe von minus 8,5 Millionen US-Dollar unterm Strich zur Disposition. Ebenso kämen Erdgas-ETCs (WKN A0KRJ3) vergangene Woche auf ein Minus von 2,8 Millionen US-Dollar. Der gesamte Energiesektor verzeichne aber ein Plus von 13,8 Millionen US-Dollar. "Mit 25 Millionen-US-Dollar haben marktbreite Produkte auf Energierohstoffe (WKN A0KRKD) sogar die höchsten Mittelzuflüsse in ihrer Geschichte registriert", meldet Wenger. Institutionelle Kunden lassen Energie-ETCs derweil tendenziell links liegen, wie Salaorno bemerkt. "In dem Bereich ist es sehr ruhig."

    Anleger setzen auf die Breite

    Generell stehen nach Angaben von ETF Securities marktbreite Investments wie der ETFS All Commodities (WKN A0KRKC) im Anlegerfokus. „Investoren entdecken zunehmend wieder breite Rohstoffkörbe als Diversifikationsinstrument für ihr Portfolio", meint Wenger. Insbesondere die geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen mache diese Engagements attraktiv. Zusammengenommen seien Edelmetall-, Industriemetall- und Energierohstoff-Körbe knapp 40 Millionen US-Dollar schwerer. Einem großen Einzelverkauf des ComStage Commerzbank Commodity (WKN ETF090), der Agrarrohstoffe außen vorlässt, stuft Mohr als Einzelaktion im Rahmen einer Portfolio-Anpassung ein.

    Kupfer könnte nachgeben

    Die rückläufige Kupfernachfrage Chinas und die Ausweitung der Kupferproduktion um 3 Prozent werten Anleger scheinbar als Indiz, dass der Preis des Industriemetalls nachgeben könnte. Nach dem kurzfristigen Preisanstieg durch das Erdbeben in China habe der ETFS Short Copper Zuflüsse von gut 8 Millionen US-Dollar erhalten.

    Dies deckt sich Eugen Weinberg zufolge mit dem von der International Copper Study Group (ICSG) bekanntgegebenen höheren Angebotsüberschuss am globalen Kupfermarkt. Auch in China liege die Nachfrage unter dem Vorjahresniveau, wenn auch nur moderat. Der Rohstoffexperte von der Commerzbank geht davon aus, dass sich das Angebot aufgrund von angekündigten Produktionskürzungen in den nächsten Monaten wieder verknappen wird. "Dadurch sollte sich der Markt anspannen und eine Erholung des Kupferpreises anschieben."

    von Iris Merker, Deutsche Börse AG

    © 24. September 2015




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