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    Die Manipulationslawine rollt...  9990  7 Kommentare "Nicht mit den üblichen Tricksereien zu erklären" - Mercedes, BMW und Peugeot in Bedrängnis

    Neue Testergebnisse bringen jetzt auch andere Autobauer in Erklärungsnot. Haben Mercedes, BMW und Peugeot ebenfalls künstlich nachgeholfen? Das Ergebnis scheint eindeutig.

    Eigentlich weiß jeder, dass der in Autoprospekten angepriesene Spritverbrauch in Wahrheit ein Klitzekleines bisschen höher liegt. Und eigentlich weiß auch jeder, dass die Autohersteller an diesen geschönten Zahlen nicht ganz unschuldig sind. Seit Jahren werden die Tricksereien geduldet, seit Jahren wird bereitwillig ein Auge zugedrückt. Doch das war bevor VW zugab, Millionen von Dieselfahrzeugen bewusst manipuliert zu haben.

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    Die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) will nun in einem Straßentest herausgefunden haben, dass zahlreiche getestete Fahrzeuge um die 50 Prozent mehr Sprit verbrauchen als offiziell angegeben. Besonders auffällig: die Autos von Mercedes. Untersucht wurden demnach Fahrzeuge der A-, C- und E-Klasse . Bei allen zeigte sich das gleiche Ergebnis. Der gemessene Spritverbrauch lag um mehr als 50 Prozent über den Herstellerangaben. BMW und Peugeot schneiden nur unwesentlich „besser“ ab, aber immer noch deutlich über dem, was die Fahrzeuge eigentlich offiziell verbrauchen sollten. T&E hatte Fahrzeuge der BMW 5er-Serie sowie den Peugeot 308 getestet.

    „Nicht mit den üblichen Tricksereien zu erklären“

    Die Ergebnisse sind alarmierend – und laut T&E auch nicht mit den üblichen Tricksereien zu erklären: „Der Abstand zwischen offiziellen und tatsächlichen Angaben in vielen Fahrzeugen hat sich derart vergrößert, dass er nicht mehr mit den üblichen Faktoren erklärt werden kann“, schreibt die Umweltorganisation und fordert eine entsprechende Untersuchung: „Die Gründe für diese riesigen Abweichungen müssen so schnell wie möglich aufgeklärt werden.“

    Beweise für eine Manipulationssoftware in den Autos habe man nicht, betonte die Umweltorganisation. Trotzdem ist sich T&E-Experte Greg Archer in der "WirtschaftsWoche" sicher: „Martin Winterkorn wird nicht der einzige Chef eines Automobilherstellers sein, der sich für Software entschuldigen muss.“

    Bei Daimler kommentierte man den Test mit den Worten: "Die Herstellerangaben zum Kraftstoffverbrauch beruhen auf dem gesetzlich vorgeschriebenen NEFZ-Testzyklus, der im Labor durchgeführt wird. Da die Bedingungen im realen Fahrbetrieb in der Regel nicht denen im Labor entsprechen, können auch die Verbrauchswerte von den Normwerten abweichen." "Da T&E in seiner Studie die Testbedingungen nicht publiziere, könnten die Testergebnisse auch nicht seriös bewertet werden, so der Autohersteller. Darüber hinaus lasse die verwendete Datenbasis keine fundierte wissenschaftliche Beurteilung zu. 

    Wenn Manipulation zur Normalität wird ...

    Zu Beginn des VW-Skandals bezeichnete ein Analyst den Wolfsburger Autokonzern als „Lance Armstrong der Automobilindustrie“. Wahrscheinlich ahnte er zu diesem Zeitpunkt nicht, wie treffend dieses Zitat sein würde. Denn tatsächlich gibt es viele Parallelen zwischen dem Radsport und dem, was sich da gerade in der Automobilwelt abspielt. Die Tricksereien der Hersteller sind seit Jahren bekannt – und geduldet, genau wie das Doping im Radsport. Doch kaum trifft es einen Großen, ist das Geschrei groß. In der Radwelt war es Lance Armstrong, in der Automobilwelt ist es VW.

    Um Missverständnissen vorzubeugen. Das soll keine Entschuldigung sein für das, was sich Volkswagen da geleistet hat. Das ist weder zu entschuldigen, noch zu beschönigen. Nein, VW hat schlicht und ergreifend „Mist“ gebaut, wie der Amerika-Chef des Konzerns selbst so treffend eingeräumt hat.

    Aber Lance Armstrong war bei Weitem kein Einzeltäter. Genauso wenig wie Jan Ulrich, Roberto Contador oder all die anderen prominenten Dopingsünder. Nein, dahinter steckt ein ausgeklügeltes Dopingsystem, ja, fast schon eine Dopingwissenschaft. Das dürfte mittlerweile allen klar sein. Und weil es allen klar ist, ist es plötzlich absurderweise auch schon wieder normal, gemäß der Devise: Wenn alle dopen, ist das Rennen ja fair …

    Gilt das auch für die Automobilwelt? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob wir es auch hier mit einem ausgeklügelten Manipulationssystem zu tun haben. Und wir werden auch sehen, wie lange die Empörung anhält und wann wieder Normalität in den Trickser-Alltag einkehrt. So wie vor dem VW-Skandal …



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