checkAd

     1304  0 Kommentare Ist die Jahresend-Rallye bei deutschen Aktien abgesagt?

    Es gibt Zeiten, da kommt es knüppeldick, es gilt Murphys Gesetz, wonach alles, was schiefgehen kann, auch tatsächlich schiefgeht. Das spürt in diesen Tagen auch der deutsche Leitindex DAX. Probleme machen ihm schon länger drei Branchen: Die Banken werden reguliert wie schwer erziehbare Kinder, Versicherungen  sind durch erbärmliche Zinserträge verunsichert und unsere Versorger wurden nach Fukushima vor allem aus wahlpopulistischen Motiven zum Abschuss freigegeben und jetzt macht bereits das Wort „Staatshilfe“ die Runde. Dies allein wäre schon belastend genug für den DAX.

    Deutschland wird zu viel verwaltet und zu wenig geführt

    Aber jetzt nagt auch noch die Neue Sachlichkeit in puncto Weltwirtschaft heftig am Selbstbewusstsein zyklischer deutscher Aktien. Ein Handicap dabei für die deutsche Wirtschaft ist sicherlich auch noch die Berliner GroKo. Mit ihrem gewaltigen politischen Gewicht könnte sie wirtschaftspolitisch eigentlich ganz dicke Bretter bohren. Doch für ihre Brettchen reicht mühelos eine Laubsäge. Wo bleibt denn die so notwendige Fortsetzung der „Agenda 2010“-Politik. Warum tut man trotz bester Refinanzierungsmöglichkeiten nicht endlich etwas gegen die marode deutsche Infrastruktur?

    Und wäre das konjunkturzyklische Image des deutschen Leitindex nicht schon angekratzt genug, leistet sich zu allem Übel VW auch noch ein „stinkendes“ Eigentor. Wenn jetzt neben den anderen angeschlagenen Branchen auch noch unsere Autobauer in Verruf geraten, ist die Statik des DAX, einem weltweit führenden Aktienindex, in Gefahr.

    Die VW-Krise ist die Griechenland-Krise für die deutsche Industriekultur

    Rational betrachtet bauen wir weiterhin großartige Autos. Das Problem ist aber das psychologische Element, das Anleger-Kopfkino. Durch die dicke Luft, die VW verursacht hat, werden im wichtigsten Investorenland der Welt plötzlich skeptische, ja sogar frevelhafte Fragen nach dem Geschäftsmodell „Made in Germany“ gestellt. Man hat vor allem die amerikanischen Spürhunde geweckt. Amerika hat plötzlich ein neues Anlagethema gefunden: In Anlageausschusssitzungen großer Kapitalsammelstellen wird laut darüber nachgedacht, ob die eigentlich nie hinterfragte Liebe  zu deutschen Industriewerten noch berechtigt ist. Dabei geht es nicht nur um die Höhe von Strafzahlungen, Gewährleistungsansprüche gegen VW und mögliche Kollateralschäden bei Zulieferern, anderen deutschen Autobauern, Arbeitsplätzen oder sogar auf die Volkswirtschaft insgesamt. Tatsächlich lässt die Krise eines einzelnen Aktientitels angelsächsische Anleger darüber sinnieren, ob der Aktienindex DAX noch genügend Spielstärke hat, der ihn als Mitspieler in der internationalen Champions League berechtigt. 

    Seite 1 von 3



    Robert Halver
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

    Lesen Sie das Buch von Robert Halver*
    *Werbelink

     

    Mehr anzeigen


    ANZEIGE

    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger für vier Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    Lesen Sie das Buch Robert Rethfeld*:

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    ANZEIGE

    Verfasst von Robert Halver
    Ist die Jahresend-Rallye bei deutschen Aktien abgesagt? Es gibt Zeiten, da kommt es knüppeldick, es gilt Murphys Gesetz, wonach alles, was schiefgehen kann, auch tatsächlich schiefgeht. Das spürt in diesen Tagen auch der deutsche Leitindex DAX. Probleme machen ihm schon länger drei Branchen: Die …