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    Cat-Bonds  1924  0 Kommentare Wetten gegen Mutter Natur

    In Zeiten niedriger Zinsen sind Investoren auf der Suche nach guten Renditen. Eine Quelle: Naturkatastrophen.

    Wenn in Amerika die Hurrikan-Saison beginnt oder in Japan die Erde bebt kommen auf Versicherer schwere Zeiten zu – Naturkatastrophen haben das Potential erhebliche Löcher in die Bilanzen dieser Unternehmen zu reißen. Seit etwa 1994 bringen sie daher sogenannte Cat-Bonds – Katastrophenanleihen – an den Kapitalmarkt. Erster Emittent weltweit war die Hannover Rück mit einer Anleihe von über 85 Millionen Dollar. Anhand dieser Finanzinstrumente reichen diese Unternehmen ihr Risiko an die Investoren weiter. Anleger erhalten als Entschädigung für das eingegangene Risiko eine hohe Rendite. In Zeiten niedriger Zinsen für viele ein attraktiver Gedanke. 

    Zudem treten Naturkatastrophen meistens völlig unabhängig voneinander auf – das kann die Diversifikation eines Portfolios erleichtern. Auch von anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen verhalten sich Cat-Bonds vergleichsweise unabhängig. „Generell lässt sich festhalten, dass Cat-Bonds eine sinnvolle Beimischung sein können. Sowohl ihr Diversifikationsaspekt als auch das Renditepotential können ein Portfolio bereichern“, schreibt Guido vom Schemm, Geschäftsführer des Vermögensverwalters GVS Financial Solutions, auf „Wallstreet Online“. 

    Katastrophen-Anleihen stellen jedoch auch eine riskante Wette dar. Denn Anleger vertrauen darauf, dass die Naturkatastrophe, gegen die sich der Emittent versichert, nicht eintritt. Bebt die Erde aber doch, dann bedeutet dies oft, dass der Anleger den Schaden erleidet - bis zum möglichen Totalverlust. 2013 berichtete das „Handelsblatt“, dass die EU-Versicherungsaufseher „renditehungrige Anleger“ vor Katastrophenanleihen warnen. „Ohne angemessene Aufsicht könnten solche Entwicklungen systemische Risiken hervorrufen“, zitiert die Zeitung aus einem Bericht der EIOPA. 2013 wurde mit der Emission von 7,42 Milliarden US-Dollar an Katastrophenanleihen ein Spitzenwert erreicht. Vergangenes Jahr zog sich Starinvestor Waren Buffet aus Investitionen in diese Form der Anleihen zurück. „Der Hurrikan weiß nicht, welcher Preis für die Hurrikanversicherung aufgerufen wurde, daher wird er nicht darauf reagieren, wieviel die Versicherer verlangen", zitierte die „Welt“ damals den Experten. Noch deutlicher wird von Schemm: „Aufgrund der verstärkten Nachfrage nach Cat-Bonds sinken die Risikoprämien, folglich verschlechtert sich das Chance-Risiko-Verhältnis für den Anleger“, erklärt er. Anleger sollten also nicht wahllos zugreifen. Zudem müssen Anleger beachten, dass ihnen nur wöchentliche Rücknahmepreise gestellt werden.

    Wetten gegen Mutter Natur sind beispielsweise durch folgende Katastrophenanleihen möglich:

    Schroder Gaia Cat Bond (ISIN: LU0951570844): Der von Daniel Ineichen gemanagte Fonds (Auflegung 2013) erzielt im laufenden Jahr einen Wertzuwachs von 2,5 Prozent. Insgesamt sind 759,9 Millionen US-Dollar in das Produkt investiert. 

    GAM Star Cat Bond Euro (ISIN: IE00B3Q8M574): Fermat Capital Management erzielt im laufenden Jahr bisher ein Plus von 1,6 Prozent. Insgesamt liegen 12,5 Milliarden Euro im Fonds (Auflegung 2011).

    Plenum CAT Bond Euro (ISIN: LI0115208543): Fondsmanager Dirk Schmelzer und David Strasser erreichen 2015 bisher einen Zuwachs von 0,8 Prozent. Derzeit beträgt das Volumen des Fonds (Auflegung 2010) 84,9 Millionen Euro. 

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    (TL)




    Verfasst von 2Euro Advisor Services
    Cat-Bonds Wetten gegen Mutter Natur In Zeiten niedriger Zinsen sind Investoren auf der Suche nach guten Renditen. Eine Quelle: Naturkatastrophen.

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