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    Rohstoffe  2869  0 Kommentare Kaum Bewegung bei Edelmetallen - Palladium aufgrund von VW-Skandal gefragt

    Der September bescherte den meisten Edelmetallen eine stabile, aber nach wie vor auf tiefem Niveau stattfindende Seitwärtsbewegung. Der Goldpreis schloss nach einem kurzzeitigen Vier-Wochen-Hoch im Laufe des Monats mit einem leichten Minus von 1,6 Prozent und einem Kurs von 1.115 US-Dollar pro Feinunze ab.

    Gold gibt leicht nach

    Der Rückzieher der US-Notenbank bezüglich einer Zinswende gab dem gelben Metall kurzfristig einen Schub, der jedoch schnell wieder abflaute. „Es ist schon etwas enttäuschend, dass die Fed die Zinswende nicht eingeleitet hat. Somit bleiben die Ängste vor diesem Schritt bis mindestens Dezember erhalten und belasten die Märkte“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei der Stabilitas GmbH. Die neuen Ermittlungen der Schweizer Wettbewerbskommission bezüglich einer Goldpreismanipulation gegen sieben Großbanken relativiert Siegel: „Natürlich gibt es da Absprachen und Manipulationen um den Gewinn zu maximieren. Das hat aber mit der Goldpreismanipulation, wie wir sie seit mindestens zwanzig Jahren sehen, absolut nichts zu tun.“ Auch der kleine Bruder Silber tendierte seitwärts und schloss mit einem leichten Minus von 0,6 Prozent ab. Die physische Nachfrage bei Silber war im Vergleich zum August rückläufig. Dennoch gibt es nach wie vor Lieferschwierigkeiten. „Grund dafür ist auch eine künstliche Verknappung aufgrund der monopolartigen Stellung bei manchen Produkten im Silberbereich“, sagt Siegel.

    VW-Skandal treibt Palladium

    Das große Marktthema war zweifellos der VW-Diesel-Abgasskandal in den USA. „Dieser hatte auch direkten Einfluss auf die Kursentwicklung von Metallen aus der Platingruppe“, sagt Siegel. Platin ist ein Kernelement von Diesel-Katalysatoren, Palladium hingegen besitzt diese Eigenschaft bei Benzinkatalysatoren. Die Sorgen um die Zukunft von Dieselmotoren aufgrund des Skandals hat Platin dementsprechend auf eine Talfahrt geschickt – mit einem Monatsverlust von über zehn Prozent. „Im Gegensatz dazu konnte Palladium im vergangenen Monat 8,4 Prozent zulegen. Damit ging das Industriemetall als großer Sieger aus der VW-Pleite hervor“, sagt Siegel.

    Minenaktien unverändert

    Bei den Aktien der Minengesellschaften gab es kaum Bewegung. „Minenaktien erleben relativ große Schwankungen auf tiefem Niveau. Es sind zwar keine neuen Tiefstkurse zu vermelden, aber auch keine Trendwende“, sagt Siegel. Die Kursentwicklung bleibe seitwärtsgerichtet mit volatilen Ausschlägen, jedoch ohne wirkliche Veränderungen zum Monatsende.

    Auch die Basismetalle bleiben sehr volatil und verharren auf tiefem Niveau. Nickel (+3,4 Prozent), Kupfer (+0,1 Prozent) und Blei (+0,1 Prozent) konnten noch leichte Gewinne verbuchen. Aluminium (-2,0 Prozent) und Zink (-3,9 Prozent) landeten jedoch im Minus. „Es fehlen nach wie vor neue Impulse aus der Konjunktur. Der Abwärtstrend der vergangenen Jahre scheint jedoch so langsam gestoppt zu sein“, sagt Siegel. Dennoch treiben die tiefen Rohstoffpreise und steigende Schuldenberge mittlerweile auch den größten Branchen-Unternehmen Schweißperlen auf die Stirn. „Der Kurs des weltweit größten Rohstoffkonzerns Glencore ist zuletzt auf ein Rekordtief gefallen. Das Unternehmen hat sogar innerhalb von 24 Stunden 500 Millionen Euro an Wert verloren und steht kurz vor einer Zerschlagung“, sagt Siegel abschließend.




    Martin Siegel
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    Martin Siegel ist Gründer der Goldhandelsfirma Westgold und Geschäftsführer der Stabilitas Fonds GmbH. Der Rohstoffexperte ist Autor verschiedener Bücher zu den Themen Goldmarkt und Goldminenaktien.
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    Verfasst von Martin Siegel
    Rohstoffe Kaum Bewegung bei Edelmetallen - Palladium aufgrund von VW-Skandal gefragt Der September bescherte den meisten Edelmetallen eine stabile, aber nach wie vor auf tiefem Niveau stattfindende Seitwärtsbewegung. Der Goldpreis schloss nach einem kurzzeitigen Vier-Wochen-Hoch im Laufe des Monats mit einem leichten Minus.

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