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    ROUNDUP  554  0 Kommentare Russlands Airline Transaero vor dem Aus - A380-Auftrag in Gefahr

    MOSKAU (dpa-AFX) - Russlands zweitgrößte Fluglinie Transaero steht wegen ihrer Schuldenlast von rund 3,4 Milliarden Euro vor dem Aus. Ein Konkurs sei "der einzig mögliche Weg", sagte Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Der russische Branchenführer Aeroflot verzichtete auf die Übernahme des Privatunternehmens, nachdem er das nötige Paket von 75 Prozent plus 1 Aktie nicht zusammengebracht hatte. Damit steht die bestehende Transaero-Bestellung von vier Airbus A380 wieder verstärkt auf der Kippe.

    Ein Airbus-Sprecher sagte, der Flugzeugbauer beobachte die Entwicklung bei der zweitgrößten russischen Airline genau. Airbus ringt seit längerem um neue Aufträge für den weltgrößten Passagierjet A380. Nachdem bereits im Zusammenhang mit der Pleite der japanischen Fluglinie Skymark im Jahr 2014 Bestellungen für sechs A380 storniert wurden, könnte das Auftragsbuch für den zuletzt kaum gefragten Riesenjet nun weiter schrumpfen. Der Zeitpunkt für die Auslieferungen an Transaero sei bereits weiter in die Zukunft verschoben worden, sagte der Airbus-Sprecher. Auch befinde sich noch keine der Maschinen in der Endmontage.

    Die Behörden in Moskau legten fest, dass Auslandsflüge von Transaero - unter anderem nach Berlin, München und Frankfurt/Main - zum 5. Oktober und Inlandsflüge zum 15. Oktober eingestellt werden müssen. Bereits am Donnerstag musste Transaero den Ticketverkauf stoppen.

    Als größte Gläubiger der Fluggesellschaft kündigten die Großbanken VTB und Sberbank an, einen Insolvenzantrag zu stellen. Die 1991 gegründete Transaero war bei russischen Touristen beliebt, weil sie erschwingliche Flüge zu populären Auslandszielen bot. Sie operierte zuletzt mit einer Flotte von mehr als 100 Maschinen, die nach Experteneinschätzung zu teuer war.

    Im Zuge der schweren Wirtschaftskrise flog die Airline im ersten Halbjahr 2015 einen Verlust von 8,5 Milliarden Rubel (116 Mio Euro) ein. Bereits vergangenes Jahr hatte die Regierung die angeschlagene Fluglinie mit einer Garantie über neun Milliarden Rubel unterstützt./am/tjk/stw/he





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