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    Frweekly-briefing  1576  0 Kommentare Rally oder schleichender Crash?

    Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und –ausblicke.

    „Der Mix für eine Rally stimmt“, zitiert das „Handelsblatt“ Sarah Brylewski, Finanzmarkt-Expertin des Brokerhauses Ayondo. Anleger seien nicht mehr so nervös wie im August, trotz der Volkswagen-Affäre und Sorgen um die Weltwirtschaft. Zudem würden sich wichtige Rohstoffpreise, wie Rohöl und Kupfer stabilisieren. 

    Dirk Müller, Börsenmakler und Buchautor, erklärte jedoch noch Mitte September dem Portal „finanzen.net“, dass erst ein Rückgang bis zu einem Niveau von 8.300 bis 9.300 Punkten ideal für eine anschließende Erholungsbewegung wäre. Aktuell sagt er gegenüber dem „Handelsblatt“: „Der DAX legt einen schleichenden Crash hin“. Als Krisenherd macht er auch nicht den VW-Skandal aus, sondern China. „Das China-Thema wird uns die kommenden ein bis zwei Jahre immer wieder beschäftigen“, urteilte er bereits im September. 

    Auch Stefan Mitropoulos, Helaba-Experte, meinte vergangene Woche in „Börse Frankfurt“, dass Ausverkauf und Kapitulation womöglich noch bevorstünden. „Wirklich günstig sind Dividendentitel in der Breite nicht.“ Sinnvoller erscheine es, die Rückkehr an den Aktienmarkt in kleinen Schritten zu vollziehen und Schwächephasen selektiv zum Aufbau von Positionen zu nutzen.

    Ernst Konrad, Geschäftsführer bei Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement, dagegen glaubt, dass die Bedeutung des Aktiencrashs in China für die weitere Börsenentwicklung in den USA und Europa überschätzt werde: „Eine Wachstumsabschwächung in China ist für die USA und Europa beherrschbar.“

    Wie sich die Kurse in den nächsten Wochen und Monate entwickeln, wird sicherlich weiterhin stark von dem Kurs der amerikanischen Zentralbank abhängen. Am Donnerstag veröffentlicht die FED die Protokolle ihrer letzten Sitzung. Seit Wochen und Monaten beobachten Investoren jede Regung der FED nervös. Die Protokolle könnten weitere Hinweise drauf liefern, ob und wann eine Zinswende zu erwarten ist.

    Insgesamt hatte das deutsche Aktienbarometer auf Wochensicht 1,4 Prozent verloren und sich am Freitag mit einem leichten Plus mit 9.553 Punkten ins Wochenende verabschiedet. Damit beendet der DAX ein wichtiges Börsenquartal. Insgesamt büßte er in diesem Zeitraum 14,5 Prozent ein und fiel von 11.180 auf 9.553 Punkte. Heute konnte der DAX an diesen Trend anknüpfen und eröffnete bei 9.691,7 Punkten. Zu Wochenbeginn dürften Anleger vor allem auf die Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager aus Deutschland und der Euro-Zone achten. Hier könnte sich erstmals zeigen, ob sich der VW-Skandal negativ auf die wirtschaftliche Stimmung ausgewirkt hat. Auch die nächsten Schritte der EZB sind für Anleger von Interesse: Nachdem die europäische Zentralbank weiterhin weit von ihrer Zielinflationsgröße von zwei Prozent entfernt ist, könnte sie ihre Geldschleusen weiter öffnen: Die Ratingagentur Standard & Poor´s (S&P) geht von einer Verlängerung der Anleihekäufe bis 2018 aus. Eigentlich sollte im September 2016 Schluss sein. 

    „Aus charttechnischer Sicht ergibt sich im DAX die Chance auf eine Ausweitung der Erholung bis an die 10.000-Punkte-Marke, sollten die 9.800 Punkte nachhaltig zurückerobert werden können“, schreibt Andreas Paciorek, Market Analyst bei CMC Markets, in seiner Kolumne in der „Wallstreet online“. Dafür sprechen würde die Verteidigung der 2011-Aufwärtstrendlinie und der 9.300-Punkte-Zone trotz der schwachen Konjunkturdaten. Doch auch der Analyst bleibt vorsichtig, denn der Abwärtstrend bleibe intakt, solange der Dax nicht die Marke von 10.600 Punkten zurückerobern könne. Potentielle Unterstützungen lägen auf der Unterseite bei 9.600 und 9.545 Punkten.

    (TL)




    Verfasst von 2Euro Advisor Services
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