K+S – zurück auf der DAX-Abschussliste
Mit dem zweitgrößten Einbruch in der Firmengeschichte von K+S reagierten am Montag Investoren auf die zurückgezogene Offerte von Potash. Nun werden die Karten wieder neu gemischt, die Aktien des Rohstoffkonzerns gibt es zum Schnäppchenpreis. Aber ganz so überzeugend sind die Aussichten dann doch nicht. Das wiederum könnte K+S in arge Bedrängnis bringen. Denn wenn sich RWE weiter erholt und die Nordhessen schwächeln, landet man wieder auf der Abschussliste für den DAX. Wir schauen uns K+S technisch und fundamental an. Die Würfel sind gefallen, K+S bleibt vorerst im DAX und wird nicht übernommen. Nüchtern betrachtet ist dies eigentlich keine Überraschung. Bereits am vergangenen Dienstag hatten wir einige wichtige Gründe angeführt, die gegen einen erfolgreichen Deal sprachen. Potash begründet die Entscheidung mit den verschlechterten Bedingungen auf dem Kalimarkt und der fehlenden Unterstützung seitens des K+S-Managements. Bereits seit Monaten steht der Kurs des kanadischen Konzerns unter Druck, besonders der Chartverlauf zeigte somit sehr deutlich, wie der Markt die Aussichten der Branche einschätzte.
Wer vor gut einer Woche in den genannten Bear-Schein XM68LV eingestiegen ist, liegt rund 80 Prozent im Gewinn und sollte die Position nun aber auflösen. Auf der Long-Seite haben wir Ihnen die TD4HMD eingestellt mit Hebel 4 – für eine Gegenspekulation, die wir dann bald für anstehend halten.
Interessant ist im Rückblick allerdings der Bericht in der FAZ vom vergangenen Donnerstag. Aus gut informierten Kreisen wurden vor knapp einer Woche neue Details einer möglichen Fusion gestreut, die den Aktienkurs noch einmal kräftig nach anspringen ließen. Angeblich drängten verstärkt institutionelle Investoren das K+S-Management zu Gesprächen mit den Kanadiern. Die Details waren aber eigentlich nicht neu, sondern wurden nur öffentlich gemacht, um vielleicht neue Bewegung in die stockende Übernahme zu bringen. Rund vier Tage später zog Potash seine informelle Offerte zurück. Hier bleibt ein fader Beigeschmack…
Wie geht es mit der Aktie weiter? Mit dem gestrigen Kurssturz sank der Börsenwert des DAX-Konzerns um rund 1,5 Mrd. Euro. Aktuell bringt der Konzern noch 4,5 Mrd. Euro auf die Waage und ist damit der kleinste Wert im DAX. Gut möglich, dass bald wieder Diskussionen über einen Verbleib in der ersten Liga aufkommen. Allerdings erfolgte die jüngste reguläre Indexentscheidung der Deutschen Börse erst vor gut vier Wochen, hier besteht somit keine unmittelbare Gefahr.