Aktienfonds Deutschland

Renditekiller September?

Ende August nahm Jeroen Blokland, Fondsmanager bei Robeco, die September-Märkte genauer unter die Lupe. Sein Ergebnis: Der September sei der schlechteste Monat für den DAX. Historische Daten seit 1991 belegten, dass August und September eine schwierige Zeit für deutsche Aktien darstellen. 

Jens Kummer, Gründer von Mars Asset Management kommt, selbst unter der Berücksichtigung einzelner verzerrender Krisen, zum selben Schluss: „Der September hatte in der Vergangenheit deutlich mehr schlechte als gute Monate.“ Es gäbe zwar Erklärungsversuche, wie einen geringeren Nachrichtenfluss und weniger Börsenumsätze aufgrund der Urlaubszeit. Diese seien aber wenig überzeugend. Die alte Börsenweisheit „Sell in May…“ sei daher nicht vollständig von der Hand zu weisen, da Anleger in der Vergangenheit tatsächlich die Monate August und September hätten meiden sollten. 

Wie wären Anleger deutscher Aktienfonds mit dieser Börsenregel 2015 beraten gewesen?

Tatsächlich konnte im September kein einziger Fonds der Kategorie Aktienfonds Deutschland des FINANZEN FundAnalyzers (FVBS) einen positiven Wertzuwachs erzielen. Am stärksten performte im September der HAIG MB S Plus (ISIN: LU0354946856) mit einem Verlust von 0,8 Prozent. 8,6 Millionen Euro sind in den Fonds investiert. Er trägt jedoch die FondsNote 5, welche das Rendite-Risiko-Verhältnis eines Fonds über vier Jahre misst. Auch in den vergangenen drei Monaten verlor er bereits 5,6 Prozent. Im laufenden Jahr büßt der Fonds bisher 3,3 Prozent  ein. Die längste Verlustphase in drei Jahren dauert 14 Monate, bei einem maximalen Drawdown von 24 Prozent. Zudem agiert das Fondsmanagement mit einer Volatilität in drei Jahren von 21,7 Prozent risikoreicher als die anderen Fonds im Vergleich. 

Der DWS Aktienstrategie Deutschland (ISIN: DE0009769869) ist mit der FondNote 1 bewertet, verliert im September aber 1,6 Prozent. In den vergangenen drei Monaten geht es sogar um 4,5 Prozent in den Keller. Insgesamt steht der DWS Fonds im laufenden Jahr aber im grünen Bereich: Er erzielt bisher einen Wertzuwachs von 15,4 Prozent.  In drei Jahren verzeichnet das Schwergewicht (zwei Milliarden Euro Volumen) einen maximalen Verlust von 8,5 Prozent. Die längste Verlustphase in drei Jahren dauert sieben Monate. Die Volatilität in diesem Zeitraum liegt bei 13,6 Prozent. 

Den stärkste Verlust im September verzeichnet der DKO-Lux-Aktien Deutschland (ISIN: LU0046920988). Zehn Prozent büßt der Fonds in diesem Monat ein. Im laufenden Jahr verliert er bisher neun Prozent. Auch mittelfristig wird der Fonds nur auf die FondsNote 4 gestuft. Das Vermögen des Fonds beträgt 4,4 Millionen Euro. Mit einer Volatilität von 14 Prozent agiert das Fondsmanagement jedoch weniger risikoreich als der HAIG Fonds. Die längste Verlustphase des DKO-Lux-Aktien Fonds beträgt sechs Monate, bei einem maximalen Drawdown von 22 Prozent. 

2015 am stärksten zeigt sich bisher der MainFirst Germany Fund (ISIN: LU0390221256). 17,8 Prozent gewinnt er im laufenden Jahr hinzu. Zudem wird er mit der FondsNote 2 bewertet. Im September büßt jedoch auch er 4,2 Prozent ein. Seit seiner Auflegung 2009 erzielt der MainFirst Fonds einen Wertzuwachs von 199,4 Prozent. Aktuell sind 92,2 Millionen Euro im Fonds angelegt. Mit einer Volatilität in drei Jahren von 12,6 Prozent agiert das Fondsmanagement im Vergleich am risikoärmsten. In diesem Zeitraum dauert die längste Verlustphase vier Monate, mit einem maximalen Verlust von 8,4 Prozent. 

Die gesamte Peergroup verliert im Schnitt im September 4,7 Prozent. 2015 kann sie bisher jedoch ein Plus von 2,5 Prozent verbuchen. Auch der DAX büßt im September 5,8 Prozent ein. Im laufenden Jahr bleibt der DAX bisher mit einem Verlust von 1,5 Prozent im negativen Bereich.

Aktienfonds Deutschland: Schwieriger September

Quelle Grafiken: FINANZEN FundAnalzyer (FVBS)

(TL)