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    Aktien, Rohstoffe:  10456  0 Kommentare Öl & VW – das diabolische Duo

    Nach Monaten kollektiven Trübsinns hoffen viele Anleger auf wieder steigende Öl-Preise. Nun, dafür gibt es gute Gründe: Da ist zunächst die Tatsache, dass die US-Zinsen noch eine Weile niedrig bleiben. Dann kam es zu einer Trendwende bei Emerging Markets-Währungen, bei Aktien und bei Anleihen. Das wiederum trieb die Rohstoffpreise nach oben – vor allem den Preis für Öl. Soweit, so gut.

    Aber: Wie lange kann dieser Auswärtstrend anhalten? Und wie nachhaltig ist er? Da gehen die Meinungen der Experten auseinander.

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    Der Öl-Preis wird niedrig bleiben

    Dr. Hendrik Leber, Fondsmanager unseres Nachhaltigkeitsfonds PRIMA – Global Challenges legte  in unserer jüngsten Online-Konferenz (https://www.youtube.com/watch?v=erx55cDFVIo) die aktuellen Einflussfaktoren auf die Aktienmärkte dar und vertrat die Meinung, dass der Öl-Preis niedrig bleiben wird. Er machte dazu eine einfache Rechnung auf: Es wird weiterhin auf Teufel komm raus Öl produziert, weil die meisten ölproduzierenden Länder dringend Geld benötigen. Und da kommt es nicht auf den Preis pro Barrel an, wenn die Einnahmen durch die Ausweitung der Fördermenge ausgeglichen werden können!

    Es werde bei weitem mehr produziert, als gebraucht wird, so Leber. Beispiel Russland: Moskau braucht dringend Geld, deshalb die hohe Förderquote. Russland geht es nicht um die langfristigen Gleichgewichte in der Volkswirtschaft, sondern schlicht und einfach um Bargeld in der Kasse. Oder Nigeria – auch dieses Land braucht Bargeld, die Saudis brauchen Geld. Fast alle ölproduzierenden Länder benötigen Geld. Entsprechend fördern sie Öl ohne Limit. Und umso weiter fällt der Ölpreis.

    Da geht es um richtig große Beträge. Der Ölpreis ist um 40 US-Dollar gefallen. 90 Millionen Barrel werden pro Tag gefördert – und das ganze mal 365 Tage im Jahr. Da reden wir von 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr, die irgendwo in den Kassen fehlen. Das ist in etwa die Größenordnung der Sub Prime-Krise in den USA vor ein paar Jahren – aber auf fortlaufender Basis. Lebers Fazit: Der Öl-Preis wird  niedrig bleiben. Dem einen Freud, dem anderen Leid!

    VW – die Ausarbeitung des Skandals dauert noch mindestens 5 Jahre

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    Bleiben wir beim Leid. Kommen wir zu VW und dem Abgas-Skandal, dem sogenannten „Diesel-Gate“. Viele Analysten sagen ja: ach, das Thema geht schnell vorbei. Das ist gar nicht so ein großes Problem – und wird schon bald wieder vom Tisch sein! Dr. Leber ist da ganz anderer Meinung. Er geht fest davon aus, dass der Skandal noch eine gefühlte Ewigkeit nachschwingen wird. Denn der Schaden, den Volkswagen jetzt hat, wird noch mindestens 5 Jahre in  der Aufarbeitung dauern, so Lebers Meinung

    Er vergleicht das mit Siemens und dem Korruptionsskandal vor ein paar Jahren. Allein die Anwaltskosten lagen damals in Milliarden-Höhe. Und intern heißt es bei den Münchenern: Das gesamte Unternehmen habe den Mut verloren wegen des ganzen Korruptionsskandals. Ähnliches steht jetzt wohl auch Volkswagen bevor.

    Ex-CEO Martin Winterkorn und Ex-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech werden mit Sicherheit nochmal in den USA auftreten und dort öffentlich Reue zeigen müssen. Dann die Strafzahlungen, die Klagen von Kunden die sagen, mein Auto hat durch den Skandal stark an Wert verloren. Und dann die Nachrüstungskosten und die strafrechtlichen Verfahren. Das lähmt ein Unternehmen wie VW über Jahre. Und nach diesen 5 Jahren hat Volkswagen den Schwung verloren und braucht wiederum Jahre, um wieder auf die Beine zu kommen. Die Beispiele Siemens und Thyssen-Krupp lassen grüßen.

    Noch eine Notiz am Rande: Ein guter Ingenieur geht heute nicht mehr zu VW, sondern zur Konkurrenz wie BMW oder Daimler. Aufstrebende Fachleute begeben sich nicht in den gegenwärtigen Schlamassel. Sie machen einen Bogen um Wolfsburg, wo das Leiden noch lange andauern wird.

    Anleger des PRIMA – Global Challenges müssen das diabolische Duo nicht fürchten, weder VW noch Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche finden sich im Portfolio des Fonds. Trotz des zuletzt volatilen Umfelds hat der Fonds langfristig eine gute Performance gebracht. Seit Jahresbeginn konnte ein Wertzuwachs von +5,55%, über 12 Monate ein Plus von +16,04% erreicht werden (Stand: 9.10.2015).

     



    Thomas Hellener
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    Thomas Hellener ist Bankkaufmann und studierte an der Universität Stuttgart Betriebswirtschaftslehre. Der ausgewiesene Fondsspezialist ist Geschäftsführer der PRIMA Fonds Service GmbH. Seine Spezialgebiete sind die Analyse der internationalen, vor allem der europäischen Aktienmärkte, Anlagen in nachhaltige Investments und die aktive, dynamische Asset Allocation.
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    Verfasst von Thomas Hellener
    Aktien, Rohstoffe: Öl & VW – das diabolische Duo Nach Monaten kollektiven Trübsinns hoffen viele Anleger auf wieder steigende Öl-Preise. Nun, dafür gibt es gute Gründe: Da ist zunächst die Tatsache, dass die US-Zinsen noch eine Weile niedrig bleiben. Dann kam es zu einer Trendwende bei …

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